Erste zusätzliche Praxissitze für Psychotherapeuten in Sachsen vergeben

Menschen, die unter psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen leiden, müssen auf ein Erstgespräch mit dem Therapeuten oft lange warten. Die bundesweite Reform der Bedarfsplanung soll diese Situation verbessern. Seit 1. Juli können sich allein in Sachsen 118 zusätzliche Psychotherapeuten niederlassen.

„Eine leichte Entspannung der Versorgungslage zeichnet sich inzwischen ab“, sagte Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek). „Im dritten Quartal wurden 15 neue Psychotherapeuten-Sitze bereits vergeben, weitere folgen zum Jahreswechsel. Diese Fachgruppe scheint geradezu darauf gewartet zu haben, endlich eine Praxis zu bekommen.“

Schloss die Zulassungsmöglichkeit psychologische Psychotherapeuten mit ein, war die Nachfrage am größten. Allein für den halben Praxissitz im Planungsbereich Meißen gingen 43 Zulassungsanträge ein. Deutlich mehr Bewerber als neu zu vergebende Praxen gab es auch für die Planungsbereiche Bautzen, Riesa-Großenhain oder Aue-Schwarzenberg.

Waren offene Stellen ausschließlich für ärztliche Psychotherapeuten ausgewiesen, fanden sich kaum Interessenten. Nach wie vor sind etwa im Planungsbereich Zwickau fünf Praxissitze zu haben. „Hier zeigt sich ein Nachwuchsproblem bei Medizinern. Fehlen diese auf dem Arbeitsmarkt, hilft die neue Bedarfsplanung der Versorgung noch nicht überall“, unterstrich Silke Heinke.

Sowohl Mediziner als auch Psychologen und Pädagogen können nach einer Zusatzausbildung psychotherapeutisch arbeiten. Durch die verschiedenen Inhalte ihrer Studienrichtungen besitzen sie später unterschiedliche Befugnisse im Beruf. Beispielsweise darf nur ein ärztlicher Psychotherapeut Medikamente verschreiben.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com