Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) fordert:

Ungerechtfertigte Stimmungsmache der Hautärzte zu Lasten von Versicherten und Patienten muss sofort gestoppt werden.

Patienten dürfen nicht als Geiseln für Honorarforderungen genommen werden!

„Die Protestaktion der Dermatologen in Baden-Württemberg verurteilen wir auf das Schärfste. Die Hautärzte verhalten sich vertragswidrig und müssen deshalb mit entsprechenden Konsequenzen rechnen“, so Walter Scheller, Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg. Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen hatte angekündigt, dass 75 % aller Hautarztpraxen in den Monaten Februar bis April die Kassenleistung Hautkrebsscreening nicht mehr erbringen werden, sondern nur gegen Barzahlung durch die Versicherten.  „Hier wird auf dem Rücken von Patienten und Versicherten ein Konflikt ausgetragen, obwohl die Auswirkungen der Honorarreform noch gar nicht abschließend absehbar sind. Das ist in hohem Maße bedenklich und unseriös und stellt eine Leistungsverweigerung dar, die vertragswidrig ist,“ betonte Walter Scheller.

In Baden-Württemberg erfüllen 3.500 Ärzte die Voraussetzungen für ein Hautkrebsscreening. Hierzu gehören über 3.000 Hausärzte, die als Internisten oder Allgemeinärzte über die entsprechende Qualifikation verfügen. „Hautärzte, die ein Hautkrebsscreening verweigern oder nur gegen Barzahlung durchführen, sollen umgehend der jeweiligen Ersatzkasse gemeldet werden,“ so Walter Scheller. „Ein derartiges Verhalten ist rechtswidrig, weshalb wir für unsere Ersatzkassenversicherten handeln werden. In ähnlich gelagerten Fällen haben wir bei einem Gastroenterologen und einem Neurologen den Antrag auf Entzug der Zulassung bereits gestellt. Die uns bekannten Hautärzte werden gerade geprüft. Klar ist: Patienten dürfen nicht für die Interessen der Hautärzte in Haft genommen werden. Wir werden alle Maßnahmen ergreifen, dies zu unterbinden“.

Die Krankenkassen in Baden-Württemberg stellen den Ärzten bereits über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus 35 Mio. EURO zur Finanzierung von zusätzlichen Leistungen im Jahr 2009 zur Verfügung. Im Ergebnis wenden damit die baden-württembergischen Krankenkassen für ärztliche Leistungen im Jahr über 3,7 Mrd. EURO auf. Dieses Geld wird von Beitragszahlern aufgebracht, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage überhaupt nicht wissen, ob ihr Arbeitsplatz Mitte des Jahres noch sicher sein wird. Das zugesagte Geld fließt in voller Höhe in das Gesundheitssystem, unabhängig von möglichen Einnahmeausfällen durch die wirtschaftliche Entwicklung.

„Gerade vor diesem Hintergrund muss die ungerechtfertigte Stimmungsmache der Hautärzte zu Lasten von Versicherten und Patienten sofort gestoppt werden,“ verlangt Walter Scheller.

 


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Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg
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Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
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