Landesfrauenrat Baden-Württemberg lud zum Fachtag nach Schwäbisch Gmünd ein

„Im Kreuzfeuer: HPV-Impfung“

Der Landesfrauenrat, der in diesem Jahr sein 40jähriges Jubiläum feiert, lud Ende November den Verband der Ersatzkassen zu einem Fachtag unter dem Reizthema „Im Kreuzfeuer: HPV-Impfung“ ein.

Etwa 80 % aller sexuell aktiven Menschen machen mindestens einmal in ihrem Leben eine HPV-Infektion durch. Ungefähr 10 % der betroffenen Frauen bleiben dauerhaft infiziert und können Zellveränderungen am Gebärmutterhals entwickeln. Etwa 1 bis 3 % dieser Zellveränderungen entwickeln sich über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren zu einem Gebärmutterhalskrebs. Die ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Impfung gegen humane Papillom-Viren für alle 12 bis 17 Jahre alten Mädchen. Durch die Impfung sollen Krebsvorstufen und damit Krebs am Gebärmutterhals, der durch die beiden häufigsten HPV-Typen ausgelöst werden kann, verhindert werden. Jugendliche, Eltern und Ärzteschaft berichten jedoch von großer Verunsicherung, ob eine solche Impfung ratsam sei. Auch in Fachkreisen werden unterschiedliche Meinungen vertreten.

Aktuelle und differenzierte Informationen seitens des Ministeriums für Arbeit und Soziales, des Berufsverbands der Frauenärzte, des Deutschen Ärztinnenbunds Baden-Württemberg, der Frauenbeauftragten von Schwäbisch Gmünd, des Ersatzkassenverbands und des Mädchengesundheitsladens Stuttgart gaben bei der Podiumsdiskussion unter Leitung der SWR-Fernsehnachrichtensprecherin und Journalistin Christiane Brehl ein differenziertes, in Teilen auch gegensätzliches Meinungsbild wieder.

Frank Winkler vom Verband der Ersatzkassen machte zunächst einmal deutlich, dass mit fundierten Informationen der Verunsicherung der Versicherten begegnet werden müsse. Grundsätzlich bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Immunisierung soll vor bestimmten Humanen Papillomviren schützen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Das Meinungsbild unter den Experten, so Frank Winkler, sei in der Tat sehr unterschiedlich. Damit Versicherte nicht weiter verunsichert würden, riet er dazu, vor der Impfung ausführlich mit dem behandelnden Arzt über mögliche Ängste und Risiken zu sprechen. „Der Arzt als Vertrauensperson spielt hierbei eine zentrale Rolle. Ob eine Impfung sinnvoll ist, hängt oft von der Lebenssituation ab“, so Frank Winkler weiter. Auf gar keinen Fall sollten sich Versicherte zu einer Impfung gedrängt fühlen. Regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen seien nach wie vor erforderlich.

Angelika Klingel, 1. Vorsitzende des Landesfrauenrats in Baden-Württemberg, dankte den Referentinnen und Referenten für die aufschluss-reichen Informationen. Im Landesfrauenrat Baden-Württemberg sind mehr als 2 Millionen weibliche Mitglieder in 52 Mitgliedsverbänden organisiert. In ihrer Vielfalt geben sie ein Spiegelbild der Frauen im Land wieder. Ein besonderes Anliegen sind für den Landesfrauenrat gesundheitspolitische Themenstellungen im Bereich Frauengesundheit.


Ihr Ansprechpartner:
Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)

Landesvertretung Baden-Württemberg
Frank Winkler
Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com