Gesundheitspolitischer Diskurs

„Den Pflegeberuf attraktiver machen und mehr Geld für die Pflege“

Unsere Gesellschaft entscheidet, Politik ist gefragt

Mit politischen Entscheidungsträgern des baden-württembergischen Gesundheitswesens, Vertretern der Ersatzkassen sowie Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL traf sich Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit im Oktober im Bahnhofsturm der Stadt Stuttgart.

Für den Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, ist die Pflege ein ganz zentrales Thema. Um die Situation von pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern, setzt er auf ein neues Konzept, sogenannte Pflegekompetenzzentren, insbesondere im ländlichen Raum. Diese könnten seiner Meinung nach überall dort eingerichtet werden, wo kleinere Krankenhäuser umzuwandeln sind. Dort könnten dann zum Beispiel Betten für die Kurzzeitpflege vorgehalten werden. Das würde Menschen, die von ihren Angehörigen gepflegt werden, vielfach den Gang ins Krankenhaus ersparen. Die Menschen könnten dort aber auch versorgt werden, während die Angehörigen einmal Urlaub machen. An solchen Betten bestehe, so Andreas Storm, ein großer Mangel.

Augenscheinlich ist für ihn der Pflegekräftemangel, weshalb der Pflegeberuf insgesamt attraktiver gemacht werden muss. Das ist jedoch keine Aufgabe der Pflegekassen, hier ist vor allem die Politik gefragt. Dass dies Geld kostet, ist nachvollziehbar. Wer das bezahlen soll auch. Für Andreas Storm ist klar: „Wenn wir uns als Gesellschaft dafür aussprechen, dass in Deutschland Pflegekräfte deutlich mehr verdienen und die Personalschlüssel erhöht werden sollen, dann kostet das Geld. Die Politik müsste am Ende entscheiden und entsprechende finanzielle Spielräume schaffen. Ohne eine Anhebung der Beitragssätze zur Kranken- und Pflegeversicherung wird das ganz sicher nicht gehen.“

Darüber hinaus spricht sich Andreas Storm für die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus, also für eine wirkliche paritätische Finanzierung. Warum: „Es kann nicht sein, dass Kostensteigerungen, etwa in Folge der Alterung der Gesellschaft, nur vom Versicherten zu tragen ist. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen das gemeinsam finanzieren.“ Andreas Storm gab sich jedenfalls zuversichtlich, dass dies so kommen wird.

An dem gesundheitspolitischen Diskurs nahmen neben Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha MdL und Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit teil: die gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher aller im Landtag vertretenen Parteien (Stefan Teufel/CDU, Jochen Haußmann/FDP, Sabine Wölfle/SPD und Petra Krebs/Bündnis 90/Die Grünen), der KV-Vorstand Baden-Württemberg mit Dr. Norbert Metke und Dr. Johannes Fechner, der BWKG-Vorstandsvorsitzende Detlef Piepenburg sowie der Hauptgeschäftsführer der BWKG, Matthias Einwag, außerdem Dr. Matthias Fabian von der Ärztekammer Baden-Württemberg, Klaus Rinkel, Vorsitzender des Hartmannbunds Baden-Württemberg und der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Dr. Alexis von Komorowski.

Aus der Ersatzkassenfamilie waren neben dem Leiter der DAK-Landesvertretung Siegfried Euerle, Claudia Gruber, Daniel Caroppo, Oliver Schuckert und Bernd Palm vertreten. Die Techniker-Krankenkasse war mit Andreas Vogt, die BARMER mit Winfried Plötze und der Verband der Ersatzkassen (vdek) mit Frank Winkler vertreten.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com