B 52-Verbändekooperation untersucht Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg

Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg: Krankenkassen fordern Strukturwandel und mehr Geld für Investitionen

Die Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg ist im Umbruch. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass in der Presse über Neubauvorhaben, Umstrukturierungen, Zusammenschlüsse oder Schließungen von Krankenhäusern und damit verbundene Diskussionen berichtet wird. Um diese Diskussionen sachlich zu fundieren, hat die B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg, bestehend aus dem BKK Landesverband Süd, der IKK classic, der Knappschaft und dem Verband der Ersatzkassen, ein Fakten- und Positionspapier zur Krankenhausversorgung im Land erstellt.

Das Papier äußert sich detailliert zu den Anforderungen einer zukunftsorientierten Krankenhausplanung, die in sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen – nicht in Bettenkapazitäten – denkt. Ausführlich behandelt werden außerdem Fragen der Krankenhausfinanzierung, der Qualitätsoptimierung sowie der Verbesserung der Krankenhaushygiene und der notwendigen Stärkung der Telemedizin. Mit ihrer Analyse und den damit verbundenen Forderungen an die Politik schreiben die beteiligten Kassen und Verbände die erstmals im Jahr 2013 zusammengestellten Zahlen, Daten und Fakten zur Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg fort.

Krankenhäuser leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung der Menschen in Baden-Württemberg. Als Arbeitgeber und Unternehmen sind sie darüber hinaus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig stellen sie Fiskus und Krankenkassen vor große finanzielle Herausforderungen: Mit bundesweit 73 Milliarden (landesweit etwa 9,6 Milliarden) Euro im Jahr 2016 bilden die Aufwendungen für die Krankenhäuser den größten Ausgabenblock der gesetzlichen Krankenkassen. Demgegenüber liegt die Förderung des Landes für Investitionen bei niedrigen 4,1 Prozent der Krankenhaus-Gesamtkosten. Erforderlich ist aus Sicht der B 52-Verbände­kooperation eine Quote von rund zehn Prozent.

Auch aus Sicht der Politik sind strukturelle Änderungen in der Krankenhauslandschaft unausweichlich. So hat Anfang des Jahres der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha im Interview mit der Stuttgarter Zeitung erheblichen Handlungsbedarf konstatiert und dafür plädiert, kleinere Kliniken zu schließen und die Krankenhausversorgung im Land in größeren, leistungsfähigeren Kliniken mit größerem Spektrum zu konzentrieren. Das B 52-Faktenpapier untermauert die Positionen des Ministers und konkretisiert diese mit strukturellen Maßnahmen, in deren Fokus das Wohl der Patienten stehen muss.

Das Papier steht auf www.arge-b52.de unter der Rubrik Gesundheitspolitische Positionen zum Download bereit.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com