CIRS - Patientensicherheit und Qualität in der Gesundheitsversorgung im Fokus

Pressemitteilung Berlin / Stuttgart, 19.02.2024

Die Ersatzkassen und der Verband der Ersatzkassen (vdek) starten mit Deutschlands erstem CIRS-Berichtsystem für Versicherte, einer gemeinsamen Initiative zur Erhöhung der Patientensicherheit im Gesundheitswesen. Zielsetzung ist es, Versicherte aktiv in die Umsetzung einer sicheren Gesundheitsversorgung einzubinden und damit den globalen Aktionsplan Patientensicherheit der WHO weiter voranzutreiben. Die Ersatzkassen mit ihrem vdek in Baden-Württemberg begleiten das bundesweite Projekt.

Was ist CIRS und wofür?

Die Abkürzung CIRS steht für „Critical Incident Reporting System“. Es handelt sich um ein Lern- und Meldesystem, das bereits seit 2012 verpflichtend in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Anders als bisher vorgesehen, sollen im CIRS-Berichtsystem für Versicherte Ersatzkassen jedoch nicht medizinisches Personal, sondern Versicherte selbst Fehler oder auch „Beinahe-Fehler“ über die gemeinsame Internetseite mehr-patientensicherheit.de melden können. Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, auch positive Ereignisse zu dokumentieren.

Die Meldungen werden streng anonymisiert, um Versicherte und Leistungserbringer zu schützen. Das Projekt zielt nicht darauf ab, Einrichtungen oder Fachkräfte öffentlich zu bewerten, sondern darauf, durch den Aufbau eines kollektiven Erfahrungsschatzes nachhaltige Verbesserungen in der Patientensicherheit zu erreichen.

Michael Mruck, Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg: „Die Ersatzkassen mit ihrem Verband leisten mit CIRS mehr Patientensicherheit und somit einen wichtigen Beitrag für die Qualität in unserer Gesundheitsversorgung. Aus Fehlern soll und muss gelernt werden. Nur so können die Prozesse in der medizinischen Versorgung verbessert werden. CIRS arbeitet gleichsam einem Radarsystem. Anonym und vertraulich, immer die Patientensicherheit im Fokus. Durch die systematische Sammlung von Erfahrungen können Risiken für Fehler erkannt und reduziert werden. Zusätzlich bietet das Erfassen von Good-Practice-Beispielen die Möglichkeit, von erfolgreichen Strategien zu lernen.“

Nach der Meldung eines Vorfalls wird dieser von einer Expertengruppe analysiert. Verbesserungsvorschläge werden den medizinischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird monatlich ein "Fall des Monats" veröffentlicht, der konkrete Handlungsempfehlungen für die Versicherten enthält.

Pressemitteilung vom 19. Februar zum Download Bundesweites Pilotprojekt startet: CIRS - Patientensicherheit und Qualität in der Gesundheitsversorgung im Fokus