Kommentar von Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg

Qualität rauf, Kosten runter

Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg

Welche Erwartungen haben Versicherte an den Hamburger Rettungsdienst? Sie möchten zum einen, dass der Rettungswagen im Notfall innerhalb einer kurzen Frist eintrifft. Zum anderen erwarten sie, dass gut qualifizierte Mitarbeiter die Erstversorgung übernehmen. Und dass beide Anforderungen dauerhaft erfüllt werden und für alle bezahlbar bleiben.

Die Krankenkassen bemühen sich – als Hauptfinanziers des Rettungsdienstes - nach Kräften darum, diese Erwartungen auch künftig nicht zu enttäuschen. Seit der Novellierung des Hamburgischen Rettungsdienstgesetzes ist es für die Krankenkassen durch ein neues Verfahren jedoch schwieriger geworden, Transparenz zu erreichen und Qualitätsverbesserungen einzufordern.

Kein "Weiter so"

Nun müssen sie quasi „von der Seitenlinie“ zuschauen, wie die Kosten der Feuerwehr Jahr um Jahr kräftig wachsen. Trotz sinkender Fallzahlen und der Einbeziehung von Hilfsorganisationen in den Rettungsdienst. Und ohne dass die Hilfsfristen öfter erfüllt würden. Dies ist besorgniserregend.

In der Dekade von 2010 bis 2020 belief sich die Kostensteigerung im Rettungsdienst auf mehr als 8,5 Prozent jährlich. Die jährliche Lohnsteigerung der Beamten der Feuerwehr betrug aber in dem genannten Zeitraum signifikant weniger als die beschriebenen 8,5 Prozent. Im Rettungsdienst machen die Personalkosten deutlich mehr als 80 Prozent der Gesamtkosten aus. Das wirft Fragen auf.

Aus Sicht der Ersatzkassen muss die Stadt dringend überdenken, wie sie die Kostensteigerungen im Rettungsdienst stoppen und die Qualität erhöhen kann. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben.