Deutschland erkennt Sepsis

Kampagne zur Früherkennung von Blutvergiftung

Mit Bakterien versetztes Blut aufgrund einer Sepsis

Sepsis, auch „Blutvergiftung“ genannt, ist ein lebensbedrohlicher Notfall, wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, der jeden treffen kann und oft zu spät erkannt wird. Jährlich sterben etwa 75.000 Menschen in Deutschland an einer Sepsis, Überlebende erleiden häufig schwere Folgeschäden. 15.000 bis 20.000 Todesfälle pro Jahr sowie viele Spätfolgen – von Amputationen bis zu chronischer Erschöpfung und Depression - wären bei rechtzeitiger Behandlung vermeidbar.

Deshalb ist es wichtig, bei einer Sepsis schnell und richtig zu reagieren. Doch wie erkennt man sie? Eine Kampagne des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS), die vom vdek unterstützt wird, will über Symptome aufklären, Handlungsmöglichkeiten verbreiten und gezielt Öffentlichkeit und medizinisches Personal für die Symptome einer Sepsis sensibilisieren.

Handy mit Warnmeldung „Achtung, Sepsis!“

Was ist eine Sepsis und warum ist es so wichtig, darüber aufzuklären?

Eine Sepsis entsteht, wenn bei einer zunächst nur lokalen Entzündung das bereits aktivierte Immunsystem überreagiert. Dies zieht die Funktionen der Organe in Mitleidenschaft bis hin zu Organversagen und zum Absterben der Extremitäten. Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen sowie Entzündungen im Bauchraum und der Harnwege. Auch aus kleinen Schnittverletzungen und Insektenstichen kann eine Sepsis entstehen. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit und erschwerte Atmung. Um Spät- oder gar Todesfolgen zu vermeiden, darf keine Zeit verloren werden. Um das Wissen über die Symptome einer Sepsis möglichst weit zu verbreiten, sind alle Materialien der Kampagne und weitere Informationen zum Thema Sepsis auf der Homepage abrufbar.

Kampagnenlogo "Deutschland erkennt Sepsis"

Bundesweite Kampagne zeigt Erfolg

Im Februar 2021 hat der vdek gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern von Deutschland erkennt Sepsis – dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, der Sepsis-Stiftung, der Sepsis Hilfe und dem SepsisDialog der Uni Greifswald – den Startschuss für die bundesweite Aufklärungskampagne gegeben. Es gilt, Sepsis früher zu erkennen und dadurch möglichst viele Todesfälle durch Sepsis, umgangssprachlich oft Blutvergiftung genannt, zu vermeiden. Was wurde seitdem erreicht? » Lesen

Sepsis-Betroffene Adelheid Payer-Pechan

Schulungsvideos für pflegende Angehörige zum rechtzeitigen Erkennen von Sepsis

Acht Schulungsvideos sollen dazu beitragen, das Bewusstsein von pflegenden Angehörigen für eine Sepsis zu schärfen, und ihnen für den Ernstfall Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben. Denn Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken, und je früher diese erkannt wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Die Kurzvideos sind thematisch gegliedert und erklären lebensnah, welche die Anzeichen einer Sepsis sind und was zur Vermeidung, Behandlung und Genesung beigetragen werden kann. » Lesen

Sepsis_Dr. Holst
Leiter der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt