Ausbau und Koordinierung der Versorgungsforschung in Baden-Württemberg

Akteure im Gesundheitswesen trafen sich zu ihrer 1. Beiratssitzung in der Robert-Bosch-Stiftung

Im schönen Ambiente der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart trafen sich die Akteure des Gesundheitswesens mit der Wissenschaft zu ihrer ersten Beiratssitzung. Der Beirat soll sich mit dem Ausbau und der Koordinierung der Versorgungsforschung in Baden-Württemberg befassen. Professor Dr. Joachim Szecsenyi vom Universitätsklinikum Heidelberg gab in seiner Einführung die Losung aus, dass „die Pfeilspitze der Versorgungsforschung von Baden-Württemberg ausgehen soll“. An dem Programm beteiligt sind das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Frauen, Familien und Senioren.

Übergeordnetes Ziel ist der nachhaltige Ausbau der Versorgungsforschung in Baden-Württemberg. Dies soll durch eine Bündelung bereits bestehender Forschungsaktivitäten, einer Initiierung neuer versorgungsrelevanter Projekte, gezielter Nachwuchsförderung und einer kooperativen Vernetzung von Forschungseinrichtungen erreicht werden. Das Programm wird gemeinsam mit Wissenschaftlern der fünf medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg und dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit koordiniert. Hierzu gehören das Universitätsklinikum Freiburg, das Universitätsklinikum Heidelberg, die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, das Zentralinstitut für seelische Gesundheit/Arbeitsgruppe Versorgungsforschung, das Universitätsklinikum Tübingen und die Universität Ulm. Bei der Darstellung der Aufgaben und Erwartungen aus Sicht der Teilnehmer unterstrich Frank Winkler vom Verband der Ersatzkassen als eine wesentliche gesundheitspolitische Position die Forcierung der Versorgungsforschung und der Versorgungsangebote für eine älter werdende Gesellschaft. „Im Gesundheitswesen fehlen vielfach Erkenntnisse über den Nutzen medizinischer Leistungen. Daher sollte künftig mit Unterstützung praxisnaher und methodisch hochwertiger Versorgungsforschung evaluiert werden, welche Leistungen, Strukturen und Verfahren die Versorgung nachhaltig verbessern. Es muss allerdings sichergestellt sein, dass Versorgungsforschung unabhängig von den Interessen der Leistungserbringer erfolgt“, so Winkler weiter. „Die bisher zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel reichen nicht aus.“

„Die demographische Entwicklung wird häufig als eine der Hauptursachen für den Anstieg der Gesundheitsausgaben gesehen. Die kurz- und mittelfristige Kostenentwicklung wird dabei deutlich überschätzt. Eine „alternde“ Gesellschaft benötigt allerdings eine Veränderung des Versorgungsspektrums, da mehr altersassoziierte Erkrankungen – wie etwa Hypertonie und Diabetes – sowie mehr chronisch-degenerative Erkrankungen – wie etwa Demenz und Parkinson – eine stärkere geriatrisch ausgerichtete Versorgung erfordern. Daher müssen rechtzeitig neue Versorgungskonzepte entwickelt und die Versorgungsstrukturen angepasst werden. Hierzu sind seitens der Versorgungsforschung ebenfalls Erkenntnisse und Vorschläge zu erarbeiten. Dies gilt auch bei der Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegepersonal. Hier sollte eine Schwerpunktsetzung für eine altersgerechte medizinische Versorgung erfolgen“, so Frank Winkler in seinem Statement.

Der Beirat hat bereits eine Internetplattform geschaffen, die unter www.versorgungsforschung-bw.de  abgerufen werden kann. Weitere Infos finden Sie auch unter www.vdek.com, Landesvertretung Baden-Württemberg- Veranstaltungen.


Ihr Ansprechpartner:
Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)

Landesvertretung Baden-Württemberg
Frank Winkler
Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com