In der Geschäftsstelle des Hartmannbundes, Landesverband Baden-Württemberg, traf sich der Verband der Ersatzkassen zu einer Gesprächsrunde. Dieser Gesprächsaustausch wird bereits seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen vorgenommen.
Aus aktuellem Anlass erkundigten sich die Vertreter des Hartmannbundes nach der City-BKK. Die Betroffenen der City-BKK müssten sich, so die Kassenvertreter, nun eine neue Krankenkasse suchen. Da für die GKV ein Kontrahierungszwang besteht, muss jede gesetzliche Kasse die Kunden und alle beitragsfrei mitversicherten Familienangehörigen aufnehmen. Bei der neu zu wählenden Kasse besteht dann Anspruch auf alle Leistungen ohne Wartezeiten.
Weitere Themen waren der Gesundheitsfonds, der Zusatzbeitrag und seine möglichen Auswirkungen.
Die Zahl der Krankenkassen hat sich durch den verschärften Wettbewerb drastisch reduziert. Derzeit gibt es in Deutschland ca. 160 Krankenkassen, 1992 waren es noch 1.223 Krankenkassen.
Gespannt sind die Gesprächspartner auf die zukünftige Landes-regierung. Das zuständige Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien, Frauen und Senioren wird nunmehr von der SPD geführt.
Ein weiteres Thema war die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, wobei in den Gesprächen seitens des Verbands der Ersatzkassen darauf hingewiesen wurde, dass Baden-Württemberg derzeit einen hohen Versorgungsgrad der Bevölkerung mit ambulanten ärztlichen Leistungen aufweist. In den meisten Planungsregionen herrscht Überversorgung; nur in Einzelfällen kommt es im ländlichen Raum lokal begrenzt zu Versorgungsengpässen, welche sich mit den derzeitigen gesetzlichen Möglichkeiten lösen lassen. Die neue Bedarfsplanung muss es ermöglichen, Überkapazitäten in einigen Gebieten abzubauen und in Richtung der von Unterversorgung bedrohten Räume umzulenken.
Frank Winkler vom Verband der Ersatzkassen machte klar, dass im Land kein Ärztemangel besteht, sondern ein Verteilungsproblem. Klaus Rinkel, Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg beim Hartmannbund, konnte dem nicht ganz zustimmen, räumte jedoch ein, dass die Situation im Land besser als in anderen Bundesländern sei.
Beide Seiten waren sich darüber einig, die jeweilige Versorgungssituation im Land Baden-Württemberg auf der Basis von Zahlen, Daten und Fakten zu betrachten. So sei es wenig Ziel führend, wenn jede Seite ihre Position isoliert plakativ und marktschreierisch nach außen trägt. Dieses Prinzip war und ist in Baden-Württemberg ein untaugliches Mittel, welches so auch nicht praktiziert wird. Dies würde von der Öffentlichkeit auch nicht verstanden und akzeptiert werden. Die Akteure im Gesundheitswesen müssen vielmehr für das Funktionieren des Gesundheitswesens Sorge tragen. Die Gespräche werden fortgesetzt.
Informationen über die ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg finden Sie in der Rubrik „Aktuelles“ unter Faktenpapier: http://www.vdek.com/LVen/BAW/index.htm
Ihr Ansprechpartner:
Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg
Frank Winkler
Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com