100 Jahre vdek: Senatsempfang und Eröffnung der Fotoausstellung "WIEDER GESUND?"

Die Ersatzkassen und ihr Verband haben am 17. Dezember 2012 bei einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus gemeinsam mit mehr als 90 Gästen aus Politik, Gesundheitswesen und Öffentlichkeit das 100-jährige Bestehen des vdek gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wurde auch die Foto-Wanderausstellung "WIEDER GESUND?" in der Rathausdiele eröffnet. Mit 25,7 Millionen Versicherten bundesweit ist der vdek der Marktführer in der Gesetzlichen Krankenversicherung und zählt zu den wichtigsten Akteuren der Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Der Senatsempfang im Bürgermeistersaal des Rathauses wurde mit einem Grußwort von Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Präses der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, eröffnet. "Die funktionierenden Systeme der sozialen Sicherung haben einen wesentlichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Frieden der Bundesrepublik Deutschland“, sagte die Senatorin in ihrer Rede. „Viele – auch in Europa – beneiden uns darum.“ Qualitätssicherung, die weiter an Bedeutung gewinnen werde, finde nur in der Gesetzlichen Krankenversicherung statt.

Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Präses der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Präses der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz

Zu Hamburg hatten die Ersatzkassen nach den Worten der Gesundheitssenatorin immer eine besondere Beziehung: Zum einen haben drei der sechs Kassen traditionell ihren Sitz in Hamburg, zum anderen sind mehr als die Hälfte aller Hamburgerinnen und Hamburger, die gesetzlich krankenversichert sind, bei einer Ersatzkasse versichert. Der Versorgungsbedarf für die Metropolregion Hamburg sei jedoch anders als für ein Flächenland. „Auch die bundesweiten Ersatzkassen sollten dies berücksichtigen und entsprechend flexibel ihre Angebote für die Versicherten in der Region entwickeln und vereinbaren. Bundesweite Kompetenz und regional ausgerichtete Versorgungslösungen sollten sich ergänzen. Die Ersatzkassen haben in Hamburg schon bewiesen, dass das geht:

  • Sie engagieren sich in Hamburg in besonderem Maße im Bereich der Prävention und fördern Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten. Sie sind ein wichtiger Kooperationspartner im Hamburger Pakt für Prävention.
  • Die Ersatzkassen entwickeln Modelle für einen schnelleren Zugang von psychisch erkrankten Menschen in geeignete Versorgungsangebote und zur Wiederherstellung ihrer Erwerbsfähigkeit
  • Sie fördern die Entwicklung innovativer und zielgenauer Angebote für alte Menschen.“

Die Senatorin sagte, sie wünsche sich, dass die Ersatzkassen weiterhin durch ihr Engagement für die Versicherten dazu beitragen, Hamburg als eine zukunftsträchtige Gesundheitsregion zu gestalten, die eine vorbildliche medizinische Versorgung gewährleistet.

Gäste des Senatsempfangs im Bürgermeistersaal
Gäste des Senatsempfangs im Bürgermeistersaal

Welch wichtige Rolle das Prinzip der Solidarität in unserer Gesellschaft spielt, insbesondere auch im System der gesetzlichen Krankenversicherung, verdeutlichte Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke in bewegender Weise in seinem Impulsvortrag. „Ohne Solidarität, ohne Freundschaft und Verantwortung füreinander sind wir alle arm dran“, sagte der Weihbischof des Erzbistums Hamburg. Solidarität bleibe die Seele für ein humanes Leben, die innere Kraft für eine gesellschaftliche Ordnung. Die Gesellschaft lebe von den vielen Einzelnen und Gruppen, die der Solidarität Gestalt geben. „Der Verband der Ersatzkassen steht seit 100 Jahren für die Solidarität der Gesunden und der Kranken. Er geht mit der guten Gewissheit in  neue Zeiten: Gesunde und Kranke müssen sich als untrennbare und verlässliche Begleiter erfahren. Niemand ist gesund für sich allein, kein Kranker darf allein bleiben“, betonte Jaschke.

Dr. Hans-Jochen Jaschke, Weihbischof des Erzbistums Hamburg steht am Rednerpult und spricht
Dr. Hans-Jochen Jaschke, Weihbischof des Erzbistums Hamburg

Als Vertreterin des Verbands der Ersatzkassen begrüßte anschließend Kathrin Herbst, die Leiterin der Landesvertretung Hamburg, die Gäste des Senatsempfangs. Sie betonte, dass die Grundidee der solidarischen und selbstverwalteten Krankenversicherung auch heute noch dafür sorge, dass unser Gesundheitssystem eines der besten der Welt sei. „Für die Zukunft wünsche ich mir maßvolle Strukturreformen, die die Qualität und Transparenz der medizinischen Versorgung in den Mittelpunkt stellen und auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie etwa den gesellschaftlichen Wandel reagieren“, unterstrich Kathrin Herbst. Die staatliche Einflussnahme sollte hierbei auf das Nötigste begrenzt werden. Die Leiterin der vdek-Landesvertretung verwies darauf, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbands und der Mitgliedskassen anlässlich des vdek-Jubiläums in einer Wohltätigkeitsaktion Zeit gespendet hatten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Tagespflegeeinrichtungen und Hospizen.

Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg steht am Rednerpult und spricht
Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg

Im Anschluss an ihre Begrüßungsrede ehrte Kathrin Herbst die in Hamburg lebenden oder dort studierenden Preisträgerinnen und Ausgezeichneten des vdek-Fotowettbewerbs „WIEDER GESUND?“. Den 2. Preis hatte Susanne Paasch erhalten, Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften in der Hansestadt. Sie hatte die Krebserkrankung der eigenen Mutter einfühlsam dokumentiert. Vier weitere Studierende (Jennifer Borchert, Lianna Dora, Jana Knorr und Katharina Ullrich), alle Studentinnen am Hamburger Institute of Design, wurden mit Auszeichnungen bedacht.

Fotoausstellung "Wieder Gesund?" im Rathaus Hamburg, Gruppenfoto im Rathausfoyer
Ehrung für ausgezeichnete Teilnehmerinnen des vdek-Fotowettbewerbs „WIEDER GESUND?“, deren Bilder im Rahmen der gleichnamigen Wanderausstellung im Hamburger Rathaus gezeigt wurden (v.l): Jennifer Borchert, Lianna Dora, Jana Knorr (Studierende am Institute of Design); Rolf Jeissing, Institute of Design; Susanne Paasch, Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften; Manfred Wigger, Kurator der Wanderausstellung; Stefanie Kreiss, Verband der Ersatzkassen, Pressesprecherin der Landesvertretung Hamburg

Anschließend an die Ehrung bot sich den Gästen die Gelegenheit, sich bei einem Imbiss über die Inhalte der Veranstaltung und über aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung auszutauschen. Parallel dazu bestand das Angebot einer Führung durch die Wanderausstellung „WIEDER GESUND?“ in der Rathausdiele mit dem Kurator Manfred Wigger und der Studierenden Jana Knorr. Dies nutzten ebenfalls zahlreiche Gäste.

Ausstellungskurator Manfred Wigger, Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks sowie Vertreterinnen des vdek in der Rathausdiele
Spannende Erläuterungen: Ausstellungskurator Manfred Wigger (1 v.l.) erklärt Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks sowie Vertreterinnen des vdek und Gästen des Senatsempfangs Konzept und Entstehungsprozess sowie die Fotomotive der Wanderausstellung „WIEDER GESUND?“ in der Rathausdiele
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und vdek-Landesvertretungsleiterin Kathrin Herbst vor prämierten Bildern der Ausstellung
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und vdek-Landesvertretungsleiterin Kathrin Herbst vor prämierten Bildern der Ausstellung