7. Hamburger Gesundheitstreff: "Wohin im Notfall? Chancen für eine bessere Versorgung"
Es bleibt vorerst ein Wunschtraum: Ein Gesundheitssystem, in dem nur noch Patienten in Notaufnahmen behandelt werden, die Hochleistungsmedizin akut benötigen. Wie die Realität aussieht, analysierte Dr. Stephan Hofmeister beim 7. vdek-Gesundheitstreff: „Die Inanspruchnahme findet statt ohne Vorgedanken, ob man sich solidarisch verhält. Die Patienten laufen einfach los. Das ist völlig nachvollziehbar. “ Diese Diagnose des Vize-Chefs der KV löste bei den Teilnehmern des Podiums zum Thema „Wohin im Notfall?“ eine lebhafte Debatte aus.
Einig waren sich die Experten darin, neue Wege einschlagen zu wollen. Dr. Ulrich Mayer-Runge, Leiter der Zentralen Notaufnahme des UKE, berichtete von positiven Erfahrungen mit der Einbindung von Hausärzten. vdek-Chefin Kathrin Herbst warb dafür, Anlaufstellen einzurichten und Portalpraxen zu etablieren, zunächst an vier Kliniken strategisch über die Stadt verteilt. Auch die Hamburgische Krankenhausgesellschaft sprach sich dafür aus, an vier bis fünf Standorten Modelle auszuprobieren. Hildegard Esser, Vize-Amtsleiterin der Gesundheitsbehörde, begrüßte es, dass mehr Portalpraxen eingerichtet werden sollen. Die KV sah die Idee der Portalpraxen positiv, gab aber zu bedenken, dass eine flächendeckende Ausrollung personell utopisch sei.