Arzneimittel im Wert von rund 340 Millionen Euro haben die niedergelassenen Ärzte den gesetzlich Versicherten in Hamburg im ersten Halbjahr 2012 verordnet. Das sind rund 5,29 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Dies geht aus den gerade veröffentlichten Daten des Deutschen Apothekerverbands hervor.
Damit liegt die Kostendynamik in der Hansestadt deutlich über dem Bundesschnitt von plus 3,45 Prozent. Der Zuwachs ist ebenfalls höher als in dem vergleichbaren norddeutschen Bundesland Bremen (0,8 Prozent). Im Vergleich aller 17 Abrechnungsregionen in Deutschland sind die Ausgaben in Hamburg nach Nordrhein und Berlin am drittstärksten gestiegen. Die Arzneimittelausgaben sind nach den Krankenhausausgaben der zweitgrößte Kostenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung.
„Ärzte haben durch ihr Verordnungsmanagement den Schlüssel in der Hand“, sagte Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Wir appellieren daher an die Ärzte in Hamburg, sich ihrer hohen Verantwortung für eine qualitäts- und preisbewusste Verschreibungsweise noch stärker gewahr zu werden. Sie sollten alles tun, damit der Stadtstaat aus der Spitzengruppe kommt.“
Die gestiegenen Arzneimittelausgaben zeigten auch, dass die Überschüsse der gesetzlichen Krankenversicherung schneller zusammenschrumpfen werden als es der Politik recht sein kann. „Deshalb ist weiterhin Vorsicht geboten, was die Verwendung der Überschüsse anbelangt“, so Herbst weiter. „Die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung sind alles andere als dauerhaft stabil.“
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