Verband der Ersatzkassen begrüßt Internetportal IGeL-Monitor

Pressemitteilung Hamburg, 08.02.2012

Der Verband der Ersatzkassen unterstützt das neue Internetportal IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS). Das Portal informiert über Nutzen und Schaden von individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Diese werden Versicherten von ihrem Arzt angeboten und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Rund 1,5 Milliarden Euro geben gesetzlich Versicherte pro Jahr für diese Selbstzahlerleistungen aus.

Unter www.igel-monitor.de können Versicherte Bewertungen zu 24 IGeL-Leistungen abrufen, darunter etwa die häufig in Anspruch genommene Glaukom-Früherkennung oder die Akupunktur zur Kopfschmerz-Prophylaxe. In einer ersten Bilanz des MDS schneidet die Mehrzahl der Leistungen nicht gut ab. Bei einigen wog der Schaden sogar deutlich schwerer als der Nutzen.

Der Verband der Ersatzkassen fordert daher eine längere Bedenkzeit für Patienten, wenn sie mit einer IGeL-Leistung konfrontiert werden, damit sie sich gründlich informieren können. Zwischen dem Angebot und der Antwort darauf sollte künftig eine Sperrfrist von 24 Stunden liegen. „Gerade in einer Stadt wie Hamburg mit einer sehr hohen Arztdichte liegt die Vermutung nahe, dass der Verkauf von Leistungen zunimmt, deren Nutzen nicht nachgewiesen ist“, sagt Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. Die Einführung einer 24-stündigen Bedenkzeit sei daher ein unüberhörbares Signal für mehr Patientenschutz. Hier müsse der Gesetzgeber in seinem Entwurf zum Patientenrechtegesetz dringend nachbessern.

Der Verband der Ersatzkassen ist sich sicher, dass der „IGeL-Monitor“ ein guter Ratgeber ist, da er keine finanziellen Interessen verfolgt, sondern sachlich informiert. Auf Basis der dort zugrunde gelegten empirisch-medizinischen Bewertungen können Versicherte für sich die richtige Entscheidung treffen.