Die rund 160 Pflegeheime und etwa 360 ambulanten Pflegedienste in Hamburg werden einmal jährlich vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Nord im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen geprüft. Die Gesamtnote in den Heimen liegt in der Hansestadt derzeit bei 1,3 und damit genau im Bundesdurchschnitt. Die ambulanten Dienste erzielten eine Gesamtnote von 1,5, ebenfalls genau im deutschlandweiten Durchschnitt (Stand: Juli 2012).
„Motiviert durch die Qualitätsprüfungen haben die Pflegeeinrichtungen ihr Qualitätsmanagement und die Arbeitsabläufe offensichtlich verbessert“, so Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen (vdek). „Die Pflegenoten wirken sich offenbar positiv aus. Aber das derzeitige Benotungssystem ist noch längst nicht das Nonplusultra. Es muss dringend weiterentwickelt werden.“
Nach den aktuell geltenden Regeln ist es beispielsweise möglich, dass auch Heime oder Dienste, bei denen schwere Pflegemängel festgestellt wurden, trotzdem mit einer sehr guten Gesamtnote abschneiden. „Im Interesse der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen sind aussagekräftigere Noten erforderlich, um die Qualitätsunterschiede erkennbar zu machen“, so Herbst weiter. Die Pflegekassen und der MDK Nord plädieren deshalb dafür, zentrale Kernkriterien der Versorgung stärker bei der Notenfestsetzung zu gewichten.
Die Gesamtnoten errechnen sich aus allen Prüfungsergebnissen, die von den Pflegekassen im Internet veröffentlicht wurden. Die Noten sind zum Beispiel im vdek-Pflegelotsen unter www.pflegelotse.de abzurufen.
In der Hansestadt werden rund 14 000 pflegebedürftige Menschen von ambulanten Diensten gepflegt – zunehmend auch in neuen Wohnformen wie ambulanten Wohn-Pflege-Gemeinschaften. In den stationären
Pflegeheimen stehen über 17.000 Plätze zur Verfügung, rund 15.500 Plätze sind belegt.
Kontakt
Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg
Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com