vdek fordert stärkere Spezialisierung der Hamburger Kliniken

"Wenn jeder alles macht, leidet die Qualität"

Anlässlich der heutigen Anhörung des Gesundheitsausschusses der Bürgerschaft zum neuen Krankenhausgesetz begrüßt der Verband der Ersatzkassen (vdek), dass der Senat die Qualität zu einem verbindlichen Kriterium der Planung von Kliniken machen möchte. Dies ist ein wichtiger Schritt, um einer Über-, Unter- und Fehlversorgung bei der Behandlung von Patienten entgegenzuwirken.

Damit sich die Qualität der Therapien jedoch nachhaltig steigert, ist eine stärkere Spezialisierung der Kliniken unabdingbar. „Gerade in Hamburg mit seiner hohen Krankenhausdichte ist es wichtig, dass sich Häuser auf bestimmte Operationen konzentrieren“, sagte Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des vdek. „Wenn jeder alles macht, leidet nachweislich die Qualität.“  Daher sei es wünschenswert, Standards wie etwa Mindestmengen bei Knie-Operationen oder Personalvorgaben für die Versorgung von Frühchen in die Planung aufzunehmen.

Außerdem sollte der Senat aus Sicht des vdek die Novellierung des Gesetzes nutzen, um sich zur Investitionsfinanzierung zu bekennen. Das Land kommt für Neubauten und Sanierungen auf, während die Krankenkassen den laufenden Betrieb finanzieren. Seit Jahren gehen die Investitionen Hamburgs jedoch stetig zurück. So klafft beispielsweise eine Finanzierungslücke beim geplanten Neubau der Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Auf keinen Fall aber dürfen Kliniken dazu verleitet werden, an Patienten medizinisch nicht begründete Operationen vorzunehmen, um ihr Budget aufzubessern. Die Landesmittel für die Krankenhäuser müssen auskömmlich sein und den Bedarf decken, um Fehlanreize zu verhindern.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com