In Hamburg werden so viele teure Arzneimittel verordnet wie sonst nirgendwo in Deutschland: Die niedergelassenen Ärzte haben gesetzlich Versicherten in der Hansestadt im vergangenen Jahr Medikamente im Wert von rund einer Milliarde Euro verschrieben. Das sind rund 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahresvergleich, ein Plus von rund elf Prozent. Dies teilte die vdek-Landesvertretung unter Berufung auf Statistiken des GKV-Spitzenverbands heute in Hamburg mit.
Der Wert je Verordnung bei den Spezialpräparaten lag im Schnitt bei 690 Euro – der Bundesdurchschnitt dagegen belief sich auf 548 Euro und war damit um mehr als 140 Euro niedriger. Zu den Spezialpräparaten zählen Fertigarzneimittel, die im Rahmen hochspezialisierter Behandlungen verordnet werden, etwa bei der Therapie von Krebs und Rheuma. Spezialpräparate sind fast ausschließlich patentgeschützt.
Besonders auffällig war das Verordnungsverhalten bei dem kostspieligen Medikament Sovaldi zur Therapie von chronischen Leberentzündungen. In der Hansestadt lagen die Ausgaben für das Hepatitis-Medikament rund 162 Prozent über den Kosten im restlichen Bundesgebiet (Hamburg: 17.300 Euro je 1.000 Versicherte, Bundesdurchschnitt: 6.600 Euro je 1.000 Versicherte).
Jeder gesetzlich Versicherte erhielt in Hamburger Praxen im Schnitt Medikamente für rund 720 Euro verordnet. Dies waren rund 151 Euro mehr als der Bundesdurchschnitt.
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Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
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