Versorgungsvertrag mit Seniorenzentrum Röweland ist gekündigt

Die Aussage des Bezirksamtsleiters Nord, Harald Rösler, dass durch den
geplanten Betreiberwechsel im Seniorenzentrum Röweland der Betrieb
wieder uneingeschränkt möglich sei, führt bei den Landesverbänden der
Pflegekassen zu Unverständnis. Da der Versorgungsvertrag des
Seniorenzentrums gekündigt ist und der neue Betreiber noch keine
Zulassung zur Versorgung hat, kann diese Aussage nicht bestätigt
werden. Wirtschaftliche Interessen des Betreibers dürfen in dieser
Situation nicht im Vordergrund stehen, zumal die Wohn-Pflege-Aufsicht
am Dienstag erneut bei zwei Bewohnern Liegegeschwüre entdeckt hat. 
 
Aufgrund der erheblichen Probleme in der pflegerischen Versorgung im
Seniorenzentrum Röweland hält der Verband der Ersatzkassen, als
federführender Landesverband der Pflegekassen in Hamburg, die
angekündigte Aufhebung der Betriebsuntersagung für den neuen
Betreiber des Seniorenzentrums durch das Bezirksamt Hamburg Nord für
falsch. Auch wenn ein neuer Betreiber für das Pflegeheim gefunden sei,
müsse zunächst sichergestellt werden, dass die Versorgung der noch in
der Einrichtung lebenden Bewohner gut und einwandfrei sei, bevor man
die Rückkehr für ehemalige oder die Aufnahme für neue Bewohner
anbiete. 

„Allein ein Wechsel des Betreibers ist keine Garantie dafür, dass eine
gute Versorgung der pflegebedürftigen Bewohner gelingt. Bevor wir
einen neuen Versorgungsvertrag abschließen, muss der neue Betreiber
die notwendigen personellen und konzeptionellen Voraussetzungen
schaffen, damit nicht noch mehr Menschen zu Schaden kommen“, erklärt
Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. 
 
Die Qualitätsmängel in der Pflege im Seniorenzentrum Röweland sind
den Pflegekassen in Hamburg schon seit längerem bekannt. Bereits im
Jahr 2015 hatten sie aufgrund massiver Qualitätsmängel den
Versorgungsvertrag der Einrichtung gekündigt. Im April 2016 wurde das
Pflegeheim von einem neuen Träger, der Geschwister Jensen
SeniorenWohnen GmbH, übernommen, dem es trotz guter Vorsätze nicht
gelang, eine gute Pflege in der Einrichtung zu gewährleisten. Die
Überprüfung nach vier Monaten unter neuer Trägerschaft durch den
Medizinischen Dienst der Krankenkassen zeigte erneut erhebliche
Pflegemängel auf: Liegegeschwüre, Unterernährung, Hautekzeme bei
einigen der Bewohner. Die fast zeitgleiche Prüfung durch die Wohn-
Pflege-Aufsicht führte deshalb zu einer Untersagung des Betriebs. Die
Landesverbände der Pflegekassen kündigten daraufhin den
Versorgungsvertrag mit der Geschwister Jensen SeniorenWohnen GmbH,
die verpflichtet wurde, die Versorgung der verbliebenen Bewohner so
lange sicherzustellen, bis diese einen neuen Heimplatz gefunden haben.
Die Hamburger Pflegekassen bieten den Bewohnern in dieser
schwierigen Situation Unterstützung bei der Suche nach einem neuen
Heim an.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com