Bündnis setzt sich für Aufklärung über Blutvergiftung auch in Hamburg ein

Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ ist gestartet

Die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ ist heute gestartet. Ziel ist es, über die Gefahren der Sepsis (auch „Blutvergiftung“) aufzuklären sowie die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und beim medizinischen Personal bekannter zu machen. Hintergrund: Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Notfall wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, der jeden treffen kann und oft spät erkannt wird. Die Kampagne ist eine Initiative des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) und seiner Partner - der Sepsis Stiftung, der Deutschen Sepsis-Hilfe, des Sepsisdialogs und des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek).

Bis zu 20.000 Todesfälle vermeidbar

Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sterben jedes Jahr in Deutschland etwa 75.000 Menschen an einer Sepsis. Für Hamburg gibt es lediglich Schätzungen. Danach liegt die Zahl der Toten pro Jahr bei rund 1.600. Überlebende Patienten leiden oft an schweren Folgeschäden. Bis zu 20.000 Todesfälle deutschlandweit sowie viele Spätfolgen – von Amputationen bis chronischer Erschöpfung und Depressionen - gelten als vermeidbar, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt und angemessen behandelt wird.

Aufklärungsfilm „Sepsis: Gönn dem Tod ne Pause“ abrufbar

Für die Aufklärungskampagne haben die Bündnis-Partner die Webseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de eingerichtet. Dort sind zahlreiche Informationsmaterialien etwa zu den typischen Warnzeichen und den Verhaltensregeln im Notfall zu finden. Außerdem wurden unter anderem Flyer, Poster und der Aufklärungsfilm „Sepsis: Gönn dem Tod ne Pause“ entwickelt, der über Soziale Medien verbreitet wird.

Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung, betont: „Es ist bedrückend, wieviel persönliches Leid durch eine Sepsis und ihre Folgen ausgelöst wird. Daher ist es sehr wichtig, dass Alarmzeichen für eine Sepsis früher erkannt werden, damit die lebensrettende Behandlung so schnell wie möglich erfolgt. Die Aufklärungskampagne erhöht die Gesundheitskompetenz und ist ein Beitrag für noch mehr Patientensicherheit. Deshalb unterstützen wir die Kampagne“.

Arne Trumann, Regionalsprecher Nord der Deutschen Sepsis-Hilfe e.V., der
eine Sepsis überlebt hat, sagt: „Es sollen mit der Kampagne möglichst viele
Menschen aller Altersgruppen erreicht werden, auch im Internet. Ich
appelliere an alle, auch an Mediziner und Pflegekräfte, sich über Sepsis gut
zu informieren, Warnsignale ernst zu nehmen und im Zweifel den Notarzt zu
rufen. Dann könnte Patienten und ihren Familien viel Leid erspart bleiben.
Bei dieser Krankheit zählt jede Minute.“   

Auch aus kleinen Schnittverletzungen kann Sepsis entstehen

Eine Blutvergiftung entsteht, wenn bei einer zunächst begrenzten Entzündungen das schon aktivierte Immunsystem durch weitere Komplikationen überreagiert. Dadurch werden die Funktionen der Organe in Mitleidenschaft gezogen, bis hin zu Organversagen und zum Absterben von Extremitäten.
Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen sowie Entzündungen im Bauchraum und der Harnwege. Auch aus kleinen Schnittverletzungen und Insektenstichen kann eine Sepsis entstehen. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit und erschwerte Atmung. Neben der Aufklärung zielt die Kampagne unter anderem auch darauf, Sepsis besser als bisher in der Aus- und Weiterbildung der Gesundheitsberufe zu verankern.

Weitere Informationen, unter anderem auch ein Kurz-Interview mit dem
Sepsis-Überlebenden Arne Trumann, unter:
https://www.vdek.com/LVen/HAM/fokus/DeutschlanderkenntSepsis.html

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com