Sepsis kann jeden treffen: Sie ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Etwa 75.000 Menschen sterben hierzulande jedes Jahr an der Erkrankung (auch „Blutvergiftung“ genannt), wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. In Hamburg sind es jährlich schätzungsweise mindestens 1.600 Menschen.
Dazu kommt, dass Überlebende oft an schweren Folgeschäden leiden. Viele Spätfolgen – von chronischer Erschöpfung bis hin zu Amputationen - gelten als vermeidbar, wenn die Krankheit schnell erkannt und rechtzeitig behandelt wird. Entscheidend ist deshalb auch, medizinische Fachkräfte dafür zu sensibilisieren, dass die Sepsis ein lebensbedrohlicher Notfall ist, genauso wie etwa der Herzinfarkt.
Alarmsignale beim medizinischen Personal bekannter machen
Daher haben verschiedene Akteure – darunter auch der Verband der Ersatzkassen - in diesem Jahr die Aufklärungskampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ gestartet. Der Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2021 ist Anlass, sich gemeinsam dafür zu engagieren, die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und beim medizinischen Personal bekannter zu machen. Zu den Alarmsignalen gehören Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit und erschwerte Atmung.
Dr. Pedram Emami, MBA, Präsident der Ärztekammer Hamburg: „Eine Sepsis beginnt immer mit einer Infektion. Warnzeichen für eine beginnende Blutvergiftung wie Fieber und ein extremes Schwächegefühl sollten Patienten unbedingt ernst nehmen und sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Aber auch in ärztlichen Fortbildungen zum Thema Hygiene und in den Notfallkursen wird für das Thema sensibilisiert.“ Wichtig sei in diesem Zusammenhang aber auch das Thema Krankenhaushygiene, um etwa Infektionen in Kliniken von vornherein zu vermeiden.
Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg, betont: „Es ist bedrückend, wieviel persönliches Leid durch eine Sepsis und ihre Folgen ausgelöst wird. Daher ist es wichtig, dass Alarmzeichen früher erkannt werden, damit die Behandlung so schnell wie möglich erfolgt. Die Aufklärungskampagne und der Welt-Sepsis-Tag steigern die Gesundheitskompetenz und sind ein Beitrag für noch mehr Patientensicherheit. Deshalb unterstützen wir die Initiativen“.
Auch der Corona-Erreger SARS-CoV-2 kann zu einer Sepsis führen
Eine Blutvergiftung bildet sich, wenn bei einer zunächst begrenzten Entzündung das schon aktivierte Immunsystem durch weitere Komplikationen überreagiert. Dadurch werden die Organe geschädigt, bis hin zu Organversagen und zum Absterben von Extremitäten. Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen sowie Entzündungen im Bauchraum und der Harnwege. Auch der Corona-Erreger SARS-CoV-2 kann zu einer Blutvergiftung führen, genauso wie kleine Schnittverletzungen und Insektenstiche. Die Aufklärungskampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ ist vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS), der Sepsis Stiftung, der Deutschen Sepsis-Hilfe, dem Sepsis-Dialog der Universitätsmedizin Greifswald und dem Verband der Ersatzkassen e.V. gestartet worden.
Kontakt
Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg
Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
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