11. Hamburger Gesundheitstreff der Ersatzkassen

Gute Medizin in Praxen und Kliniken: Krankenhausreform nicht verwässern und Chancen der Ambulantisierung nutzen

Damit gesetzlich Krankenversicherte in Hamburg auch künftig eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung erhalten, müssen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels neue Wege eingeschlagen werden.

Beim 11. Hamburger Gesundheitstreff der Ersatzkassen diskutieren am heutigen Mittwoch im Anschluss an ein Grußwort von Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Krankenhäusern und ambulanter Versorgung zum Thema

„Gute Medizin in Praxen und Kliniken – welche Strukturen brauchen wir für eine qualitativ hochwertige Versorgung in der Gesundheitsmetropole Hamburg?“

Weniger Klinik-Abteilungen, dafür mehr Spezialisierung

Ganz oben auf der Agenda steht aktuell die Krankenhausreform, die von den Ersatzkassen grundsätzlich begrüßt wird. Das Modell des schnell erreichbaren Krankenhauses um die Ecke, das alles anbietet, weicht perspektivisch einer Versorgung mit weniger, dafür spezialisierteren Klinik-Abteilungen. „Die Einführung einheitlicher Leistungsgruppen für die Kliniken auf Basis bundeseinheitlicher Qualitätsstandards bietet die Chance, die Versorgung stärker nach Qualitätskriterien zu ordnen“, sagt die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg, Kathrin Herbst. „Damit lässt sich Über-, Unter-, und Fehlversorgung abbauen. Das darf nicht verwässert werden durch weitreichende Ausnahmeregelungen für die Länder, auch nicht für Hamburg. Wir brauchen jetzt eine wirksame Reform, damit medizinisch notwendige Versorgung für alle bezahlbar bleibt.“

Ambulante Eingriffe ermöglichen, wenn sie medizinisch sinnvoll sind

Zur Modernisierung der Versorgung gehört nach Auffassung der Ersatzkassen auch, den ambulantem und stationären Sektor noch stärker zu verzahnen, etwa in der Notfallversorgung. Gerade in Ballungsgebieten wie Hamburg sollte mit einer Konzentration von Leistungen verhindert werden, dass unerwünschter Wettbewerb um mangelndes Fachpersonal an zu vielen Standorten entsteht, zum Nachteil der Versicherten.

Außerdem möchten Versicherte immer häufiger bei kleineren Eingriffen ambulant behandelt werden, damit sie sich in gewohnter Umgebung im häuslichen Umfeld und mit Unterstützung ihrer Familie bestmöglich erholen können. Dieser Anspruch ist zu fördern, wann immer es medizinisch möglich und sinnvoll ist sowie dem Gebot der Wirtschaftlichkeit folgt. Zudem gilt es, durch die Förderung der Ambulantisierung unnötige Komplikations- und Infektionsrisiken zu vermeiden.

Ein wichtiger Schritt ist auch der Ausbau der Digitalisierung mit spürbarem Nutzen und echtem Mehrwert für Versicherte sowie Ärztinnen und Ärzte, um in diesen Zeiten gute Medizin in Praxen und Kliniken sicherzustellen.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com