Pflegebedürftige in Hamburger Pflegeheimen müssen im Vergleich zum Vorjahr erneut höhere monatliche Eigenanteile zahlen. Im ersten Aufenthaltsjahr liegt die Zuzahlung aus eigener Tasche im Schnitt bei 3.179 Euro im Monat (Stichtag 1.7.2025). Das sind 322 Euro und damit rund 11 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich (1.7.2024 = 2.857 Euro). Gründe für den Anstieg sind wachsende Personal- und Lebenshaltungskosen.
Die ständige Aufwärtsentwicklung der Eigenbeteiligungen konnten weder die von den Pflegekassen gezahlten Zuschläge bremsen, die mit zunehmender Aufenthaltsdauer steigen, noch die bundesweite Erhöhung der Pflegeleistungen zum 1.1.2025.
Reformschritte zur Begrenzung der Eigenanteile müssen kommen
In der anstehenden Pflegereform auf Bundesebene geht es um eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung (SPV). Damit Pflegebedürftige nicht immer höhere Eigenbeteiligungen zu schultern haben, müssen im Zuge der Reform auch Lösungen zur Begrenzung der Eigenanteile gefunden werden. Teil dieser Lösungen muss auch sein, dass die Bundesländer endlich ihrer Verpflichtung nachkommen, die Investitionskosten (etwa für bauliche Instandhaltungen) sowie Ausbildungskosten zu übernehmen, statt diese den Pflegebedürftigen aufzubürden. Würde Hamburg seiner Verantwortung hier vollständig gerecht, könnten Pflegebedürftige in den Pflegeheimen der Hansestadt allein durch die Übernahme der Investitionskosten um durchschnittlich 570 Euro entlastet werden. Die Übernahme der Ausbildungskosten würde eine weitere Entlastung von 161 Euro im ersten Aufenthaltsjahr bewirken.
„Die Finanzierung eines Heimplatzes darf die Pflegebedürftigen nicht überfordern“, sagte der stellvertretende Leiter der vdek-Landesvertretung Hamburg, Ralf Baade. „Es gilt, die jetzt erreichte Höhe der Belastungen schnell zu senken. Damit das geschieht, müssen die Länder, auch Hamburg, die Verpflichtungen bei Investitionen und bei der Ausbildung des Personals erfüllen.“
Internetportal www.pflegelotse.de macht Qualität & Kosten transparent
Bei den Ergebnissen der vdek-Datenauswertung handelt es sich um Durchschnittswerte in Hamburg. So gilt der sogenannte EEE (Einrichtungseinheitliche Eigenanteil) für alle Bewohnenden eines Pflegeheims, variiert jedoch von Heim zu Heim. Er vermindert sich durch einen von der Aufenthaltsdauer abhängigen Zuschuss der Pflegekassen. Der Zuschuss beträgt im ersten Jahr des Aufenthalts 15 Prozent des zu zahlenden EEE, im zweiten Jahr 30 Prozent, im dritten Jahr 50 und danach 75 Prozent.
Bei der Suche nach einem Heim können Pflegebedürftige über das Internetportal www.pflegelotse.de herausfinden, wie hoch der individuelle Anteil ist, den sie konkret selbst finanzieren müssen. Ganz wichtig ist auch die Transparenz über die Pflegequalität der Heime: Dazu informiert das Online-Portal auf der Grundlage objektiver Prüfergebnisse.
Weiterführende Informationen:
https://www.vdek.com/LVen/HAM/fokus/Pflege.html
Kontakt
Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
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