Patientinnen und Patienten, die unter der Stoffwechselkrankheit Osteoporose leiden, profitieren seit Anfang Januar 2025 von einer Versorgung nach Leitlinien und über die Grenzen von ambulant und stationär hinweg. Die Krankenkassen in der Hansestadt und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) haben eine entsprechende Vereinbarung zu einem sogenannten strukturierten Behandlungsprogramm geschlossen, das in der Fachsprache als „Disease Management Programm“ (DMP) bezeichnet wird. Das neue Angebot vermittelt den Betroffenen eine bessere Lebensqualität und ermöglicht eine selbstbestimmte Lebensführung.
Weniger Schmerzen und Stürze als Folge von Knochenschwund
Das Behandlungsprogramm zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, Stürze und damit einhergehende Knochenbrüche zu vermeiden, die Mobilität zu verbessern und Schmerzen zu vermindern. Die Patientinnen und Patienten werden unter anderem darin geschult, wie sie neben der Therapie mit Medikamenten selbst zum Erhalt ihrer Beweglichkeit beitragen können. Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der mehr Knochengewebe ab- als wieder aufgebaut wird. Daher wird die Volkskrankheit umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet.
Durch Schulungen Lebensqualität im Alltag verbessern
„In Hamburg leben schätzungsweise etwa 170.000 Menschen mit der Diagnose Osteoporose, vor allem Frauen in einem Alter von über 50 Jahren sind betroffen“, sagt Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen, stellvertretend für die Krankenkassen in der Hansestadt. „Das neue Angebot hilft den Patientinnen und Patienten, durch Schulungen ihre Krankheit immer mehr in den Griff zu bekommen und dadurch ihre Lebensqualität im Alltag entscheidend zu verbessern.“
Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, ergänzt: „Allzu oft gelingt sie heute noch nicht: Eine koordinierte, sektorübergreifende Versorgung – ohne lange Wartezeiten, ohne Doppeldiagnostik. Jetzt gibt es ein neues Programm, das genau das für Osteoporose-Erkrankte sicherstellt, ein Gewinn für Patientinnen und Patienten sowie Fachkräfte.“
An der Versorgung im DMP Osteoporose sind in Hamburg Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sowie Orthopädinnen und Orthopäden beteiligt. „Die am DMP teilnehmenden Hamburger Ärztinnen und Ärzte tragen durch ihre evidenzbasierte, d. h. nach wissenschaftlich gesichertem medizinischen Wissenstand aufeinander abgestimmte Versorgung der Osteoporose-Patient:innen dazu bei, dass diese durch die gut abgestimmte, kontinuierliche Betreuung und Behandlung vor Folgeerkrankungen und Komplikationen bestmöglich geschützt werden. Letztendlich leisten sie dadurch auch einen wichtigen Beitrag dazu, dass mittel- bis langfristig die Leistungsausgaben der Krankenkasse gesenkt werden“, sagt John Afful, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.
Kontakt
Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg
Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
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