Förderprogramm

Das GKV-Bündnis für Gesundheit in Hamburg

Logo GKV Bündnis für Gesundheit 2022

Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Primärprävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei unter anderem:

  • Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse 
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation
  • Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte - insbesondere für Menschen, die sozial und gesundheitlich benachteiligt sind

Konkret können das beispielsweise Projekte sein für Kinder und Jugendliche aus Familien, in denen es Suchtprobleme oder psychische Erkrankungen gibt. Weitere Zielgruppen sind Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen, sowie ältere Menschen. Personen, die zu diesen Gruppen gehören haben oft schlechtere Gesundheitschancen als die Allgemeinbevölkerung.  

Gern berät Sie die Geschäftsstelle GKV-Bündnis für Gesundheit in Hamburg, angesiedelt bei der vdek – Landesvertretung Hamburg, zum Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit und unterstützt Sie bei Ihren fachlich-inhaltlichen Fragen während der Projektumsetzung.

Ihr Ansprechpartner:

Geschäftsstelle GKV-Bündnis für Gesundheit in Hamburg
c/o Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) – Landesvertretung Hamburg
Sachsenstraße 6 (Haus D)
20097 Hamburg

lv-hamburg@vdek.com

Projekte des GKV-Bündnisses für Gesundheit in Hamburg

Gruppenangebote für Kinder aus sucht- und psychisch kranken Familien

Kinder mit sucht- oder psychisch kranken Eltern sind besonders gefährdet, selbst eine ähnliche Abhängigkeit oder seelische Störung zu entwickeln. Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) unterstützen deshalb ein innovatives Gruppenangebot für betroffene Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 14 Jahren in den Stadtteilen Wilhelmsburg und Veddel. In der Gruppe lernen die Kinder in Kurseinheiten begleitet von speziell ausgebildeten Fachkräften, über ihre Belastungen zu sprechen und damit das Schweigen in ihren Familien in Bezug auf die Tabuthemen Sucht oder psychische Krankheit zu brechen. Außerdem erhalten sie altersgerechte Informationen zu den Themen Sucht und psychische Krankheiten. Es finden flankierende Elternabende statt.

Das Angebot wird gemeinsam mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte umgesetzt. Ziel ist es, die seelische Widerstandsfähigkeit der Kinder zu stärken und damit ihr Risiko zu senken, später selbst unter einer Suchterkrankungen oder psychischen Störung zu leiden.

 

Ausgelassene Kinder auf einem Schulhof

Geschützte Räume für gestresste Kinder

Wenn Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensumständen groß werden, haben sie häufig schlechtere Gesundheits- und Bildungschancen. Die gesetzlichen Krankenkassen in Hamburg haben gemeinsam mit dem Lichtwark-Forum Lurup e.V. das Projekt "Geschützte Räume für gestresste Kinder" ins Leben gerufen, um diese jungen Menschen zu unterstützen.

Speziell ausgebildete Fachkräfte machen Schülerinnen und Schülern während des regulären Unterrichtes an zwei Grundschulen im Klassenverband Angebote, bei denen sie beispielsweise entspannen, Aggressionen abbauen oder ihr Selbstwertgefühl verbessern können. Auch die Eltern der betroffenen Kinder und Jugendlichen sollen in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. »mehr

Mädchen im Rollstuhl spielt Basketball mit Freunden

FiT - Fit im Team

Erwachsene Menschen mit komplexen Behinderungen haben oft schlechtere Chancen, trotz ihrer Einschränkungen ein möglichst gesundes Leben zu führen. Sie hatten in der Vergangenheit häufig einen erschwerten Zugang zu Angeboten der Gesundheitsförderung. Mit „Fit im Team – Gesundheitsförderung für Alle!“ (FiT) hat die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Leben mit Behinderung Hamburg (LmBHH) ein Angebot geschaffen, das sich an Menschen mit komplexen Behinderungen und ihre Assistenzkräfte richtet.

Im Tandem werden beide Seiten für die eigene Gesundheit sensibilisiert und lernen, wie sie gesundheitsfördernde Maßnahmen in ihren Alltag integrieren. In wohnortnahen Angeboten wird zu Bewegung, Ernährung, Entspannung, Ressourcen und Wahrnehmung von Risikofaktoren geschult. Die Assistenzkräfte erhalten zusätzlich eine Multiplikatorenschulung und sind damit in der Lage, weitere Kräfte auszubilden.

Breite Angebote und spezielle Angebote

Ein Beispiel für ein Angebot, das sich an breitere Bevölkerungsteile richtet:

"ParkSport im Quartier" - dieses Angebot wendet sich an Kinder und Jugendliche, damit natürlich auch an deren Familien, sowie an ältere Menschen. Vor allem in den Stadtteilen Horn und Harburg sollen Mitbürger:innen niedrigschwellig an körperliche Betätigung, aber auch an Entspannungsübungen herangeführt werden, in der Nähe ihres Wohnortes und vor allem an der frischen Luft. Dazu dienen nahe gelegene Park- und Sportanlagen, so dass Interessierte diese Angebote ohne größeren Aufwand in ihren Alltag integrieren können.  

Und hier einige Beispiele für ganz unterschiedliche, aber immer klar umgrenzte Teile der Gesellschaft:

Für einen Schwerpunkt in den Jahren 2023 und 2024 zeichnet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) verantwortlich: Das Projekt heißt "Zusammen für die Zukunft - CORESZON". Hinter dem Namen verbirgt sich die Weiterentwicklung eines Trainingsprogramms für quartiersnah verfügbare Fachkräfte, die sich in einem Netzwerk vor allem um Mütter, Väter und andere Bezugspersonen mit Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren kümmern. Für den Erhalt der mentalen Gesundheit soll speziell die Widerstandskraft bei psychischem Stress gestärkt werden. Positive soziale Beziehungen, innerhalb der eigenen Familie, aber auch zu Nachbarn, stellen z. B. einen sehr bedeutenden Schutzfaktor dar. Erreichen kann man solche Beziehungen durch das Einüben von gegenseitiger Wahrnehmung, Anerkennung und Wertschätzung. Dagegen bilden wirtschaftliche Faktoren, wie ein niedriges oder gar kein Einkommen, ein zusätzliches Risiko bei psychischen Erkrankungen.

"MiMi-Männer Machen Gesundheit" (Bezirksamt Hamburg-Mitte) - dieses Angebot richtet sich speziell an Männer mit Migrationsgeschichte, die z. B. auch in Wohnunterkünften leben, und deren eigene Ressourcen nicht dafür ausreichen, beim Auftreten von gesundheitlichen Problemen angemessen zu reagieren.

Lokale Vernetzungsstelle Prävention "Gesund in Eimsbüttel": Hier geht es in besonderer Weise um ältere Mitmenschen und um solche mit einer Behinderung. Ziel der Vernetzung ist, verschiedene Einrichtungen so miteinander zu verbinden, dass gesundheitliche Probleme dieser Personen frühzeitig erkannt werden und die entsprechenden Informationen ohne Hindernisse an die zuständigen Stellen gelangen.

"Gesunde Ernährung von der Schwangerschaft bis zur Einschulung Ihres Kindes!" (Bezirksamt Altona):  Hier werden junge und werdende Familien in den Fokus genommen, und es geht um die Verknüpfung von Themen der Entwicklung bei Kindern und um Themen der Ernährung, nicht nur die der Kinder, sondern auch die der ganzen Familie.

Kommunaler Strukturaufbau

Die Hamburger Stadtbezirke Mitte und Harburg, in denen ein hoher Anteil der Bevölkerung sozial und gesundheitlich benachteiligt ist, erhalten Unterstützung durch das Förderprogramm „Kommunaler Strukturaufbau". Gesundheitliche Chancengleichheit soll damit erhöht werden - auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Insgesamt stehen in Hamburg in den kommenden zwei Jahren 630.000 Euro aus Mitteln der Krankenkassen dafür zur Verfügung. Die Förderung ist Teil der umfangreichen Aktivitäten der Hamburger Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes.

Der Bezirk Mitte startet mit einem Ausbau von abgestimmten Angeboten, zum Beispiel zur Bewegungsförderung und gesunder Ernährung in Quartierszentren. Die Bewohnerinnen und Bewohner können die Angebote sowie die Zentren nach ihren Bedürfnissen mitgestalten. Außerdem werden die verschiedenen Projektpartner bei der Zusammenarbeit unterstützt.

Das Bezirksamt Harburg hat sich den Aufbau eines tragfähigen kommunalen Gesundheitsförderungsmanagements zum Ziel gesetzt. Die Kooperation und die Koordination von Gesundheitsförderung und Prävention soll weiter verbessert und gestärkt werden. Dazu gehört auch, ähnlich wie in anderen Bezirken, der Aufbau einer speziellen Unterstützung für Jugendliche ab 12 Jahren, deren Familie als psychisch belastet gilt. Dort wird beispielsweise auch schlicht Wissen über psychische Erkrankungen vermittelt, altersgerecht und im Sinne einer Aufklärungsarbeit.

Auch ein Bundesprojekt ist in Hamburg aktiv: Es nennt sich "teamw()rk für Gesundheit und Arbeit". Eingerichtet wurde es vor allem für Menschen in der Arbeitslosigkeit. Das Ziel ist dabei, die Gesundheit der Betroffenen zu erhalten und zu stärken, um damit die Lebensqualität zu verbessern und schließlich den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. In Hamburg gibt es vier Standorte: Billstedt, Eilbek, Eimsbüttel und Harburg.