Erwachsene Menschen mit komplexen Behinderungen haben oft schlechtere Chancen, trotz ihrer Einschränkungen ein möglichst gesundes Leben zu führen. Sie hatten in der Vergangenheit häufig einen erschwerten Zugang zu Angeboten der Gesundheitsförderung. Mit „Fit im Team – Gesundheitsförderung für Alle!“ (FiT) hat die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Leben mit Behinderung Hamburg (LmBHH) ein Angebot geschaffen, das sich an Menschen mit komplexen Behinderungen und ihre Assistenzkräfte richtet.
Im Tandem werden beide Seiten für die eigene Gesundheit sensibilisiert und lernen, wie sie gesundheitsfördernde Maßnahmen in ihren Alltag integrieren. In wohnortnahen Angeboten wird zu Bewegung, Ernährung, Entspannung, Ressourcen und Wahrnehmung von Risikofaktoren geschult. Die Assistenzkräfte erhalten zusätzlich eine Multiplikatorenschulung und sind damit in der Lage, weitere Kräfte auszubilden.
Breite Angebote und spezielle Angebote
Ein Beispiel für ein Angebot, das sich an breitere Bevölkerungsteile richtet:
"ParkSport im Quartier" - dieses Angebot wendet sich an Kinder und Jugendliche, damit natürlich auch an deren Familien, sowie an ältere Menschen. Vor allem in den Stadtteilen Horn und Harburg sollen Mitbürger:innen niedrigschwellig an körperliche Betätigung, aber auch an Entspannungsübungen herangeführt werden, in der Nähe ihres Wohnortes und vor allem an der frischen Luft. Dazu dienen nahe gelegene Park- und Sportanlagen, so dass Interessierte diese Angebote ohne größeren Aufwand in ihren Alltag integrieren können.
Und hier einige Beispiele für ganz unterschiedliche, aber immer klar umgrenzte Teile der Gesellschaft:
Für einen Schwerpunkt in den Jahren 2023 und 2024 zeichnet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) verantwortlich: Das Projekt heißt "Zusammen für die Zukunft - CORESZON". Hinter dem Namen verbirgt sich die Weiterentwicklung eines Trainingsprogramms für quartiersnah verfügbare Fachkräfte, die sich in einem Netzwerk vor allem um Mütter, Väter und andere Bezugspersonen mit Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren kümmern. Für den Erhalt der mentalen Gesundheit soll speziell die Widerstandskraft bei psychischem Stress gestärkt werden. Positive soziale Beziehungen, innerhalb der eigenen Familie, aber auch zu Nachbarn, stellen z. B. einen sehr bedeutenden Schutzfaktor dar. Erreichen kann man solche Beziehungen durch das Einüben von gegenseitiger Wahrnehmung, Anerkennung und Wertschätzung. Dagegen bilden wirtschaftliche Faktoren, wie ein niedriges oder gar kein Einkommen, ein zusätzliches Risiko bei psychischen Erkrankungen.
"MiMi-Männer Machen Gesundheit" (Bezirksamt Hamburg-Mitte) - dieses Angebot richtet sich speziell an Männer mit Migrationsgeschichte, die z. B. auch in Wohnunterkünften leben, und deren eigene Ressourcen nicht dafür ausreichen, beim Auftreten von gesundheitlichen Problemen angemessen zu reagieren.
Lokale Vernetzungsstelle Prävention "Gesund in Eimsbüttel": Hier geht es in besonderer Weise um ältere Mitmenschen und um solche mit einer Behinderung. Ziel der Vernetzung ist, verschiedene Einrichtungen so miteinander zu verbinden, dass gesundheitliche Probleme dieser Personen frühzeitig erkannt werden und die entsprechenden Informationen ohne Hindernisse an die zuständigen Stellen gelangen.
"Gesunde Ernährung von der Schwangerschaft bis zur Einschulung Ihres Kindes!" (Bezirksamt Altona): Hier werden junge und werdende Familien in den Fokus genommen, und es geht um die Verknüpfung von Themen der Entwicklung bei Kindern und um Themen der Ernährung, nicht nur die der Kinder, sondern auch die der ganzen Familie.