Ausgewählte Basisdaten des Gesundheitswesens in Hamburg
Mehr zum Thema Gesunde Geburt finden Sie in der Broschüre Ausgewählte Basisdaten des Gesundheitswesens in Hamburg. Unterjährig aktualisierte Grafiken finden Sie hier.
Sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm sind auf eine intensive und qualitativ hochwertige Versorgung in spezialisierten Klinikabteilungen angewiesen - den sogenannten Perinatalzentren. In der Hansestadt gibt es fünf Kliniken mit Zentren, die einen sogenannten Level 1-Status haben, weil sie besondere Voraussetzungen erfüllen, und zwei Kliniken mit Level 2-Status. Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm dürfen nur in Level 1-Häusern versorgt werden. Level 1 und Level 2-Häuser sind verpflichtet, für werdende Eltern und andere Interessierte ihre Ergebnisdaten auf der zentralen bundesweiten Website www.perinatalzentren.org zu veröffentlichen.
Die aufbereiteten und aktualisierten Daten werden jährlich am 1. Dezember online gestellt. Werdende Eltern können auf der Website die Perinatalzentren in Hamburg nach bestimmten Kriterien sortieren.
In den beiden folgenden Grafiken werden zwei wichtige Qualitätsindikatoren für Level 1-Häuser dargestellt. Dies ist zum einen das Überleben von Frühgeborenen, ein Hinweis für die Qualität eines Zentrums. In der Grafik zum Überleben sehr kleiner Frühgeborener werden rechnerische Vergleichswerte mit Bezug zu einem Bundesdurchschnitt dargestellt. Der Bundesdurchschnitt von 1,0 besagt, dass bei diesem Durchschnitt genauso viele Kinder im Krankenhaus überlebt haben wie es aufgrund des Risikoprofils zu erwarten gewesen ist. Ein Wert von z.B. 1,02 zeigt an, dass in dieser Klinik im Vergleich zum Bundesdurchschnitt zwei Prozent mehr Kinder überlebt haben als es aufgrund des Risikoprofils zu erwarten gewesen wäre. Das Minimum und das Maximum verweisen auf die bundesweit erreichten Spannbreiten bei den Ergebnissen:
Zum anderen wird die risikoadjustierte Fallzahl aufbereitet. Sie weist auf die klinische Erfahrung des Behandlungsteams hin. Je höher die Fallzahl, desto größer ist in der Regel die klinische Erfahrung - und desto weniger Komplikationen treten tendenziell auf. Sowohl das Überleben als auch die Fallzahl sind risikoadjustiert dargestellt.
Was bedeutet Risikoadjustierung? Ziel der Risikoadjustierung ist es nach Auskunft der Experten des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), die Perinatalzentren auf faire Weise miteinander vergleichen zu können. Dies ist notwendig, weil es Merkmale von Patienten gibt (zum Beispiel Geschlecht oder Aufnahmegewicht), die das Behandlungsergebnis beeinflussen können.
Auf diese Merkmale und deren Verteilung haben die Krankenhäuser keinen Einfluss. Vergleicht man die Behandlungsergebnisse der Perinatalzentren ohne Berücksichtigung der Patientenmerkmale, können diese den Vergleich verzerren. Deshalb werden die Patientenmerkmale durch die sogenannte Risikoadjustierung statistisch ausgeglichen.
Zur weiteren methodischen Verbesserung sollen zukünftig folgende Aspekte einbezogen bzw. verbessert werden: Einbeziehung von vorgeburtlichen Risiken, Verbesserung der Dokumentation von Sterbefällen sowie die Berücksichtigung von Komplikationen und Sterbefällen auch nach Verlegungen in ein anderes Krankenhaus.
Auftraggeber ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Dies ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Der G-BA steht unter der Rechtsaufsicht des Bundesgesundheitsministeriums. Rechtsgrundlage für seine Arbeit ist das Fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V). Finanziert wird die Website perinatalzentren.org von den gesetzlichen Krankenkassen über den G-BA. Auftragnehmer ist das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) mit Sitz in Berlin.
Weitere ausführliche Informationen zu den Ergebnissen und Methoden finden sich unter www.perinatalzentren.org.
Mehr zum Thema Gesunde Geburt finden Sie in der Broschüre Ausgewählte Basisdaten des Gesundheitswesens in Hamburg. Unterjährig aktualisierte Grafiken finden Sie hier.