Hamburger Selbsthilfepreis der Ersatzkassen an Demenz-Gruppe für jüngere Menschen verliehen
Der „Hamburger Selbsthilfepreis“ 2025 der Ersatzkassen ist an die Gruppe „Trotz-Dem“ vergeben worden, die sich an Menschen mit einer Demenz vor dem 65. Lebensjahr wendet. In der fachlich angeleiteten Gesprächsgruppe tauschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstbestimmt zu Fragen aus wie: Kann ich weiter im Beruf bleiben? Was bedeutet die Diagnose für meine Partnerschaft? Wie erkläre ich die Situation meinen teils noch minderjährigen Kindern?
Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde zum fünften Mal verliehen. Der Preis würdigt das herausragende Engagement der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe und fördert innovative Konzepte, die zum Nachahmen anregen.
„Redet nicht über uns, sondern mit uns“
Die Preisträger gestalten auch Freizeitaktivitäten gemeinsam und entwickelten die Idee eines Buttons zum Anheften, auf dem zu lesen ist „Ich habe eine Demenz & bitte um Geduld“. Dieser kann bei herausfordernden Situationen helfen, etwa an einer Supermarktkasse. Damit wird der Wunsch der Betroffenen umgesetzt, die Öffentlichkeit stärker über ihre Situation zu informieren, nach dem Motto „Redet nicht über uns, sondern mit uns“. Die Gesprächsgruppe „Trotz-Dem“ ist ein Projekt der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e. V.; die Gruppenmitglieder treffen sich einmal im Monat.
"Demenz in jungen Jahren ist ein Schicksal, das besonders berührt"
„Demenz in jungen Jahren ist ein Schicksal, das besonders berührt“, sagte Kathrin Herbst, die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Die Gesprächsgruppe Trotz-Dem gibt Betroffenen nicht nur ein Wir-Gefühl und neuen Lebensmut. Sie ist auch ein wichtiger Beitrag, um die Sprachlosigkeit in der Gesellschaft im Umgang mit der Krankheit zu durchbrechen. Diesem herausragenden Einsatz gebührt unser Dank!“
Die Jury des Selbsthilfepreises setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, der Politik, des Gesundheitswesens und der Medien.
Die Ersatzkassen – Techniker Krankenkasse (TK), BARMER, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, hkk – Handelskrankenkasse und HEK – Hanseatische Krankenkasse – sind die größten Förderer der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe in Hamburg. Insgesamt stellten die Ersatzkassen in der Hansestadt der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe im vergangenen Jahr rund 743.000 Euro in der Pauschalförderung zur Verfügung.
Weitere Informationen unter:
- https://www.alzheimer-hamburg.de/angebote/ankerpunkt-junge-demenz
- https://www.vdek.com/LVen/HAM/Vertragspartner/Selbsthilfe/Selbsthilfepreis.html