vdek präsentiert erste Pflegenoten im Netz

Qualitätsspirale in Gang setzen

Berlin, 02.12.2009 - "Mit der Veröffentlichung der Pflegenoten erreichen wir mehr Transparenz und Qualität in der Pflege. Die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen brauchen Informationen, um eine gute Wahl für eine Pflegeeinrichtung zu treffen. Wir sind auf dem richtigen Weg!" So kommentierte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), die Veröffentlichung der ersten Pflegenoten von Pflegeeinrichtungen im Internet.

Aktuell liegen die Transparenznoten von 1.956 Pflegeheimen in Deutschland bei den Landesverbänden der Pflegekassen vor. Davon wurden bislang 20 Pflegenoten für die Veröffentlichung im Internet freigegeben, es werden täglich mehr. Der vdek hat diese Noten im Internet unter  www.pflegelotse.de eingestellt. Grundlage für die Pflegenoten sind die Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), der seit dem 1.1.2009 jede der insgesamt etwa 12.000 ambulanten und 10.000 stationären Einrichtungen einmal im Jahr prüfen und Transparenzberichte mit Noten erstellen muss. Dabei werden 82 Einzelnoten bei Pflegeheimen beziehungsweise 49 Qualitätskriterien bei ambulanten Pflegediensten erhoben.

Ballast zog ein erstes Fazit: "Die bisher geprüften Pflegeeinrichtungen erreichen im Durchschnitt die Note 2,2. Das ist ein gutes Ergebnis und zeigt, dass die Pflege in Deutschland gut aufgestellt ist. Allerdings zeigt eine genauere Analyse auch, dass in 4,8 Prozent der Pflegeheime die Qualität der Leistungen nur ausreichend bis mangelhaft (Note 4,0 bis 5,0) ausfällt. Hier muss unbedingt in die Verbesserung der Qualität investiert werden", betonte Ballast. Wichtig sei es, nicht nur die Gesamtnote zu betrachten, sondern die Transparenzberichte mit allen Kriterien und Bereichsnoten anzuschauen, riet Ballast. So könne ein Pflegeheim bei den pflegerischen Leistungen gut abschneiden, bei der Pflegedokumentation aber schlecht.

Genau das will der vdek durch sein vdek-Qualitätskonzept erreichen. So sollen insbesondere wichtige Einzelnoten, wie die Dekubitusprophylaxe und Sturzprophylaxe, genauer unter die Lupe genommen und schlechten Noten gezielt nachgegangen werden. Bei schlechten Noten erhält die Einrichtung Hinweise und Auflagen, um die Qualitätsmängel zu beseitigen. Erfüllt sie die Auflagen nicht, kann der Errichtung die Zulassung entzogen werden.

Ballast setzte sich für eine Weiterentwicklung des Notensystems ein. Das Transparenzverfahren und Benotungssystem, das vom GKV-Spitzenverband und dem Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund e. V. (MDS) entwickelt wurde, seien richtig und gut. "Aber wir stehen noch am Anfang. Die Ergebnisse müssen nun sorgfältig ausgewertet und von unabhängiger Stelle wissenschaftlich evaluiert werden, damit die Pflegequalität noch besser abgebildet werden kann."


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