Pflegereform: Der Gesetzgeber ist gefordert
In der Pflege herrscht dringender Reformbedarf. Pflegebedürftige müssen immer höhere Zuzahlungen aufbringen, damit bleibt Pflegebedürftigkeit ein Armutsrisiko. Der sozialen Pflegeversicherung (SPV) wird zum Ende des Jahres 2024 ein Defizit von mindestens 1,5 Milliarden Euro prognostiziert, 2025 werden es vermutlich rund 3,5 Milliarden Euro sein. Angesichts des demographischen Wandels droht dieses Defizit in den kommenden Jahren weiter zu steigen, sofern der Gesetzgeber die Pflege nicht zukunftsorientiert aufstellt.
Die Ampelregierung ist aus Sicht der Ersatzkassen mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) hinter den Erwartungen sowie den Anforderungen an eine nachhaltige Pflegereform zurückgeblieben. Das Gesetz enthielt keine Perspektive für eine langfristige Lösung der Probleme der Pflegebedürftigen und der SPV. Stattdessen hat die Ampelkoalition einseitig die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler belastet und auf Beitragserhöhungen gesetzt. Leistungsverbesserungen fanden sich im Gesetz dagegen kaum.
Dabei müssten die Zuschläge bei den Eigenanteilen in stationären Pflegeeinrichtungen sowie die Erhöhungen bei Pflegegeld und Pflegesachleistungsbeträgen deutlich höher ausfallen. Diese Leistungsverbesserungen wären finanzierbar. Zu den gebotenen Finanzierungsmaßnahmen gehören:
- Übernahme der Rentenbeiträge für pflegende Angehörige sowie pandemiebedingter Ausgaben durch Steuermittel
- Übernahme der Investitionskosten durch Bundesländer gemäß SGB XI
- Beteiligung der privaten Pflegeversicherung am Finanzausgleich der SPV
Positionen des vdek zur Pflegereform
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Pflegereform (PUEG) im Gesundheitsausschuss
vdek: Zusammenlegung von Kurz- und Verhinderungspflege hilft den Betroffenen, weitere Schritte für nachhaltige Finanzierung notwendig
Die Koalition hat sich beim Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) auf Anpassungen geeinigt, die aus Sicht des vdek sinnvoll sind. Gleichwohl kritisiert die Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner: „Insgesamt ist die Reform wenig nachhaltig und lässt wesentliche Fragen zu Finanzierung und Versorgung ungelöst.“ Eine Lösung des Kernproblems, nämlich eine grundlegende Finanzierungsreform der sozialen Pflegeversicherung, werde erneut vertagt. » Lesen
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Anhörung Pflegereform (PUEG) im Deutschen Bundestag
vdek fordert konkrete Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und Angehörige
Anlässlich der Anhörung des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) im Deutschen Bundestag am 10. Mai 2023 fordert der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), die ambulante Pflege stärker in den Blick zu nehmen. Laut der vdek-Vorstandsvorsitzenden Ulrike Elsner sind zudem konkrete Leistungsverbesserungen nötig, die bisher vorgesehenen Maßnahmen seien „leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. » Lesen
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Stellungnahme zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG)
Kabinettsentwurf eines Gesetzes zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege » Lesen
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Erste Lesung im Bundestag zum Pflegegesetz (PUEG)
Pflegereform bringt wenig und belastet einseitig die Beitragszahlenden – nachbessern!
Heute wurde der Entwurf des Pflegeunterstützungs- und entlastungsgesetzes (PUEG) in erster Lesung im Bundestag beraten. „Außer der Umsetzung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zur Berücksichtigung der Zahl der Kinder bei der Beitragsbemessung bleibt von der einst angedachten Pflegereform nicht viel übrig“, erklärt vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. Das Parlament sei nun gefordert, die nötigen Nachbesserungen vorzunehmen. » Lesen
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vdek zum Kabinettsbeschluss zur Pflegereform
Trotz Beitragserhöhungen kaum Leistungsverbesserungen – so misslingt die Pflegereform
Heute hat das Kabinett über das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) beraten. Der neue Entwurf biete „keine Perspektive für eine langfristige Lösung der Probleme der Pflegebedürftigen und der sozialen Pflegeversicherung“, betont vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. Dass die ohnehin schon wenigen Leistungsverbesserungen auf den letzten Metern im Gesetzentwurf noch einmal reduziert wurden, sei eine weitere Enttäuschung. » Lesen
Eigenanteile in der Pflege: Fakten und Positionen
Finanzielle Belastung (Eigenanteil) einer/eines Pflegebedürftigen in der stationären Pflege nach Bundesländern
in EUR je Monat nach Aufenthaltsdauer (mit Berücksichtigung des zusätzlichen Vergütungszuschusses)
2024/07
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Stationäre Pflege
Finanzielle Eigenbeteiligung von Pflegebedürftigen in Pflegeheimen steigt weiter – Bund und Länder in der Verantwortung
Die finanzielle Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige in Pflegeheimen steigt weiter. Eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) zeigt, dass Pflegebedürftige im ersten Jahr durchschnittlich 2.871 Euro monatlich zahlen, 211 Euro mehr als im Vorjahr. vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner fordert Bund und Länder zum Handeln auf. » Lesen
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Finanzsituation in der Sozialen Pflegeversicherung
vdek-Verbandsvorsitzender Uwe Klemens: So nicht! Einseitige Belastung der Beitragszahlenden muss aufhören – Gesamtkonzept mit fairer Lastenverteilung muss her
Zum aktuellen Interview von Gesundheitsminister Lauterbach im Redaktionsnetzwerk Deutschland zu den Finanznöten der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) erklärt der ehrenamtliche vdek-Verbandsvorsitzende Uwe Klemens: „Die Probleme in der SPV sind alles andere als neu. Deshalb braucht die SPV dringend ein nachhaltiges Finanzierungskonzept.“ Dieses sei trotz entsprechender Ankündigungen bisher von der Politik nicht vorgelegt worden. » Lesen
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Stationäre Pflege
Anstieg der Eigenanteile für Pflegebedürftige in Pflegeheimen durch gestiegene Zuschüsse abgebremst
Die Eigenanteile in der stationären Pflege sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen, wie eine vdek-Auswertung zeigt. Die Steigerung fällt zwar aufgrund höherer Zuschüsse geringer aus als im Vorjahreszeitraum, diese fingen den Anstieg aber nur teilweise auf, betont vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner: „Würden die Bundesländer die Investitionskosten übernehmen, würden die Pflegebedürftigen um aktuell 485 Euro monatlich entlastet.“ » Lesen
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Stationäre Pflege
Finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen steigt kontinuierlich
Eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) zeigt erneut einen starken Anstieg der finanziellen Belastung der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen. Grund für die starke Erhöhung ist vor allem die seit September 2022 geltende Tariftreue-Regelung. „Es braucht zeitnah eine Lösung zur nachhaltigen Entlastung der Pflegebedürftigen, die nicht allein auf dem Rücken der Beitragszahler lastet”, betont Dr. Jörg Meyers-Middendorf, Vertreter des vdek-Vorstandes. » Lesen
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Eigenanteile in der Pflege
Private Pflegezusatzversicherung ist keine Lösung
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) lehnt den Vorschlag der Privaten Krankenversicherung (PKV) ab, eine private Zusatzversicherung einzuführen, um damit die wachsenden Eigenanteile in der Pflege abzufedern. „Besser als neue Produkte zu erfinden, wäre es, die Hausaufgaben zu machen”, so vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. So sollte sich die private Pflegeversicherung dringend am Finanzausgleich beteiligen. » Lesen
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Eigenbeteiligung in der stationären Pflege erneut stark gestiegen
vdek fordert Pflegereform aus einem Guss
Steigende Lebensmittelkosten und vor allem die seit 01.09.2022 geltende Tarifpflicht schlagen sich deutlich auf die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen in den stationären Pflegeeinrichtungen nieder. So sind die Kosten für die pflegerische Versorgung, Unterkunft und Verpflegung im Zeitraum vom 01.01.2022 bis 01.01.2023 erneut stark angestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek). » Lesen
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Eigenanteile in der Pflege
Neuer Leistungszuschlag der Pflegekasse führt zu Entlastungen – deutlich spürbar aber nur bei längeren Heimaufenthalten
Eine neue Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) zeigt: Die seit Januar 2022 geltende gesetzliche Regelung, wonach sich die Pflegekassen mit einem gestaffelten Leistungszuschlag an den Pflegekosten beteiligen, bringt nur bei längeren Heimaufenthalten spürbare Entlastung. „Wir brauchen dringend eine nachhaltige politische Lösung für das Problem insgesamt“, betont vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. » Lesen
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