100 Jahre vdek – Solidarität und Selbstverwaltung im Gesundheitswesen
Auszug aus der Festrede von Theologe, Publizist und Theologie-Professor Wolfgang Huber am 20. März 2012 in Berlin.
Rund 250 geladene Gäste aus der Gesundheitspolitik hatten am 20. März 2012 den 100-jährigen Geburtstag des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) gefeiert. Gastredner waren unter anderem Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sowie der Theologie-Professor und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber. Durch den Abend führte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek.
Der Verbandsvorsitzende Christian Zahn würdigte auf der Festveranstaltung in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund die Arbeit des Verbandes, die Aufgaben umfasst wie die politische Interessenvertretung der Mitgliedskassen, Verhandlungen und Gestaltung von Verträgen mit Leistungserbringern, die Vertretung der Interessen der Ersatzkassen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sowie Dienstleistungsaufgaben für die Mitgliedskassen. Zudem setzte sich Zahn für den Erhalt der solidarischen Krankenversicherung ein. „Dass unser Krankenversicherungssystem 100 Jahre trotz extremer Krisen überlebt hat, verdanken wir meines Erachtens vor allem den Grundwerten Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Pluralität und Selbstverwaltung. Diese Prinzipien sorgen für Stabilität und geben den Menschen Vertrauen.“
Auch Prof. Dr. Wolfgang Huber ging in seiner Festrede auf die Bedeutung von Solidarität und Selbstverwaltung im Gesundheitswesen ein. Die Krankenversicherung in Deutschland folge dem biblischen Grundsatz: „Einer trage des anderen Last.“ Er beschrieb die Gesundheitsverantwortung des Einzelnen als ein notwendiges Element von Solidarität und betonte, dass die Selbstverwaltung im Krankenversicherungssystem ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Bürgergesellschaft sei.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hob in seinem Grußwort hervor, dass der vdek immer als Gesprächspartner der Politik gesucht und geschätzt worden sei. Aufgrund seines erfolgreichen Wirkens als Interessenvertretung der Ersatzkassen habe der Verband einen wichtigen Anteil daran, dass die Ersatzkassen heute die mitgliederstärkste Kassenart seien.
Auszug aus der Festrede von Theologe, Publizist und Theologie-Professor Wolfgang Huber am 20. März 2012 in Berlin.