Ersatzkassen bauen Marktführerschaft aus

Mit stabiler Finanzsituation ins Jahr 2012 | vdek fordert Abschaffung des Zusatzbeitrags

Berlin, 24.1.2012 – Die Ersatzkassen konnten ihre Marktführerschaft weiter ausbauen. Auch durch die Fusionen der DAK mit der BKK Gesundheit und der BKK Axel Springer ist die Zahl der Mitglieder bei den Ersatzkassen um rund eine Million Mitglieder auf über 19 Millionen angewachsen. Zusammen mit den Familienmitversicherten sind jetzt rund 25,6 Millionen Menschen bei den Ersatzkassen versichert. Damit konnten die Ersatzkassen ihren Vorsprung im Marktanteil von 35,8 Prozent auf 37,2 Prozent ausbauen. Es folgen die AOK mit 35,1 Prozent, die BKK mit 16,2 Prozent und IKK mit 7,7 Prozent, die Knappschaft mit 2,8 Prozent und die Landwirtschaftlichen Krankenkassen mit 1,1 Prozent Marktanteil. Dies teilte der Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Christian Zahn, auf einer Pressekonferenz in Berlin mit. „Die Strategie, auch durch kassenartenübergreifende Fusionen die Marktführerschaft auszubauen, hat sich bewährt“, betonte der Verbandsvorsitzende. Dies war der Fall bei der hkk, der Techniker Krankenkasse, der KKH-Allianz und nun auch bei der DAK-Gesundheit. Diese Fusionen fanden seit 2008 mit Kassen aus dem IKK-Lager und dem BKK-Lager statt.

Auch finanziell stehen die Ersatzkassen stabil da. „Wir starten in das Jahr 2012 mit ausgesprochen guten Zahlen“, erklärte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek. Dies liegt vor allem daran, dass die Ausgabenentwicklung günstiger war, als durch den Schätzerkreis im Oktober 2010 angenommen worden ist. Im 1. bis 3. Quartal 2011 konnte die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen Überschuss von 3,9 Milliarden Euro verbuchen, wovon 1,7 Milliarden Euro auf den Ersatzkassenbereich fallen. Ballast warnte jedoch vor Begehrlichkeiten. „Aus schwarzen Zahlen können schnell rote Zahlen werden, insbesondere wenn die wirtschaftliche Situation sich deutlich verschlechtert und die gesetzlichen Kostenbegrenzungsmaßnahmen des GKV-Finanzierungsgesetzes auslaufen. Ich bin froh über die Überschüsse, allerdings sollten wir hier auf Nachhaltigkeit setzen.“

Die finanzielle Entspannung zeigt sich auch bei den Mitgliedskassen (DAK-Gesundheit und KKH-Allianz), die in den vergangenen zwei Jahren einen Zusatzbeitrag nehmen mussten und diesen nun wieder abschaffen können. „Das ist nicht nur ein positives Signal an ihre Versicherten, sondern auch als Signal an die Politik zu verstehen.“ Die Erfahrungen mit der CITY BKK und der BKK für Heilberufe hätten mehr als deutlich gemacht, dass Zusatzbeiträge in ihrer jetzigen Ausgestaltung sehr wettbewerbsschädigende Wirkungen entfalten. Unnötige Wanderungsbewegungen, Verwaltungsaufwände und Beitragsausfälle seien die Folge gewesen. „Da 2012 nunmehr alle Kassen auf die Erhebung eines Zusatzbeitrages verzichten wollen, sollte die Politik die Chance ergreifen, sich von diesem Finanzierungsexperiment endgültig zu verabschieden“, betonte Ballast. Um die Versorgung zu gestalten und als aktiver Player aufzutreten, bräuchten die Krankenkassen ihre Beitragsautonomie zurück.


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