vdek zum 117. Deutschen Ärztetag in Düsseldorf

Qualitätsdebatte ernst nehmen! Stärkere Nutzenorientierung gefordert

Zur Eröffnung des 117. Deutschen Ärztetages in Düsseldorf fordert der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) die Vertreter der Ärzteschaft auf, eine ehrliche Debatte über das Thema Qualität in der medizinischen Versorgung zu führen. „Um bessere Qualität in der stationären und ambulanten Versorgung zu erreichen, brauchen wir Mut zum Handeln“, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek.

 Kritik äußerte Elsner an den Äußerungen des Präsidenten der Bundesärztekammer Frank UIrich Montgomery, der behauptet hatte, es gebe keine anerkannten Methoden, Qualität in den Krankenhäusern zu messen. Dies sei schlichtweg falsch, so Elsner: „Seit 2000 gibt es ein bundesweit einheitliches Verfahren der externen Qualitätsmessung und -bewertung, an dem u. a. auch die Landesärztekammern beteiligt sind. Der Bundesärztekammerpräsident ignoriert damit die eigene erfolgreiche Arbeit.“

 Es sei nun an der Zeit, endlich Konsequenzen aus den vorhandenen Messungen zu ziehen. Auswertungen des AQUA-Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH zur Qualitätsmessung aus dem Jahre 2012 belegen beispielsweise, dass bei den Operationen große Spannweiten zwischen den schlechtesten und besten Krankenhäusern bestehen. Die Gefahr, eine Wundinfektion nach einer Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation zu bekommen, ist in vielen Krankenhäusern gleich Null. Gerät man aber in ein schlechtes Krankenhaus, besteht für diese Patienten ein zehnprozentiges Risiko. Das gleiche gilt bei Eingriffen an den Eierstöcken ohne Krebs. Guten Kliniken gelingt es, das Organ zu erhalten, während das den schlechtesten nur in etwa 60 Prozent ihrer Fälle gelingt. „Im Interesse der Patienten müssen wir daher handeln. Gelingt es uns nicht gemeinsam, die Qualität eines Krankenhauses zu verbessern, müssen wir daraus Konsequenzen ziehen“, so die vdek-Vorstandsvorsitzende.

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