Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland eine Schädelhirnverletzung. 270.000 Betroffene sind das jährlich, fast die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Viele Betroffene brauchen fortan rund um die Uhr Unterstützung durch Angehörige und Pflegekräfte – oftmals ein Leben lang. Ein tiefer Einschnitt, auch für Angehörige. Um pflegende Eltern, Partner und Geschwister von Menschen mit Schädelhirnverletzungen zu entlasten und sie mit den erforderlichen Pflegekompetenzen auszustatten, haben die Ersatzkassen ihr Versorgungsangebot ausgeweitet. Ab sofort können alle Versicherten von Techniker Krankenkasse (TK), BARMER GEK, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, Handelskrankenkasse (hkk) und HEK – Hanseatische Krankenkasse kostenlos an Seminaren für pflegende Angehörige der Hannelore Kohl Akademie gGmbH teilnehmen. Dies regelt eine Kooperationsvereinbarung der Ersatzkassen mit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.
„Hirnschädigungen durch Unfall oder Krankheit stellen oftmals große Herausforderungen an die Verletzten und ihr soziales Umfeld. Zu den emotionalen und körperlichen Belastungen kommen zahlreiche alltagspraktische Anforderungen und Fragestellungen. Wir freuen uns, mit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung einen der erfahrensten und kompetentesten Partner in den Bereichen Schulung, Hilfe und Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen zu haben. Für die Versicherten der Ersatzkassen bedeutet die Kooperation ausgezeichnete Versorgung in diesem Bereich – echte Hilfe für Helfer, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek).
Dr. Joachim Breuer, Vorstandsvorsitzender der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung, erklärte: „Das Programm trägt dazu bei, die Pflege zu Hause zu ermöglichen und längerfristig aufrechtzuerhalten, was den Wünschen der meisten Betroffenen und Angehörigen entspricht. Ziel der Schulungen ist es, den pflegenden Angehörigen eine Auszeit von ihrem Pflegealltag zu bieten, das Wissen der Teilnehmenden um die Versorgung ihrer Angehörigen zu erweitern und deren Engagement damit zu erhalten.“
Die Seminarreihe für pflegende Angehörige wurde 2004 durch die Hochschule der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (HGU) und die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung initiiert. Bundesweit finden die dreitägigen Seminare an wechselnden Orten statt und werden von erfahrenen Fachkräften geleitet. In Vorträgen, Workshops und Gesprächsrunden werden Techniken und Praktiken zur richtigen Versorgung hirngeschädigter Menschen vermittelt, die auch Laienpfleger anwenden können. Es gibt Tipps und Übungen zur eigenen körperlichen und psychischen Entlastung sowie umfangreiche Informationen über Integrations- und Hilfeangebote.
Das Leistungsangebot der Ersatzkassen beinhaltet die Übernahme der Gebühren für Folgeseminare zur Auffrischung des Gelernten. Die Kosten für eine Pflegevertretung in der Zeit der Abwesenheit von zu Hause können im Rahmen der Verhinderungspflege ebenfalls übernommen werden. Pro Jahr können gesetzlich Pflegeversicherte bis zu 1.612 Euro für Leistungen der Verhinderungspflege in Anspruch nehmen.
Mehr Informationen zu den Angehörigenseminaren sowie Kontaktdaten gibt es auf der Website der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.
Hintergrund:
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 26 Millionen Menschen in Deutschland versichern: Techniker Krankenkasse (TK), BARMER GEK, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, Handelskrankenkasse (hkk) und HEK – Hanseatische Krankenkasse. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 320 sowie weiteren 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.
Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl gegründet. Sie finanziert den Beratungs- und Informationsdienst für schädelhirnverletzte Menschen und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Weitere wesentliche Aufgabe ist die Unfallprävention. Hier ist das Ziel, durch die Aufklärung über Unfallrisiken und das Aufzeigen geeigneter Schutzmaßnahmen Kopfverletzungen mit schwerwiegenden Folgen zu vermeiden und die hohen Unfallzahlen dauerhaft zu senken.
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