Aktuelle Ausgabe ersatzkasse magazin.: Krankenhaushygiene

Interview mit Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene an der Charité in Berlin: „Hygiene fängt bei den Händen an.“

Die Hygiene gerät immer mehr in den Fokus der Politik, Krankenkassen und Krankenhäuser. Jährlich erleiden in Deutschland etwa 500.000 Patienten eine nosokomiale, also im Krankenhaus erworbene Infektion, oft infolge mangelnder Hygiene. Rund 10.000 von ihnen versterben infolgedessen. „Wir müssen die Erreger und Infektionen stärker in den Blick nehmen und versuchen zu reduzieren“, betont Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene an der Charité in Berlin, im Interview mit ersatzkasse magazin. Es seien bereits viele Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, aber: „Wir brauchen viel mehr Daten darüber, was sinnvoll und nicht sinnvoll ist. Genauso auch belastbare Zahlen zu den Kosten von Krankenhausinfektionen.“ Zudem setzt sich Gastmeier für eine umsichtige Reduzierung der Antibiotika im Krankenhaussektor, aber auch im ambulanten Bereich sowie in der Veterinärmedizin ein. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich mit neuen Antibiotika ganz schnell wieder Resistenzen bilden.“

Handlungsbedarf mit Blick auf Krankenhausinfektionen sieht auch die Selbstverwaltung der Ersatzkassen. Auch sie fordert eine verbesserte Hygiene und ein Umdenken im Einsatz von Antibiotika in allen Lebensbereichen. Dies umfasst unter anderem eine verbesserte Transparenz über die hygienische Situation im Krankenhaus, planungsrelevante Qualitätsindikatoren für die Hygiene sowie eine verstärkte Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Hygiene.

Nach den im Herbst erfolgreich abgeschlossenen Sozialwahlen haben sich die Verwaltungsräte der Ersatzkassen neu konstituiert und senden der Politik klare Signale: Neben drängenden Versorgungsthemen setzen sie sich für eine Stärkung der Selbstverwaltung ein. Das Anfang 2017 verabschiedete GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz schränkt die Selbstverwaltung durch neue Kontroll- und Weisungsrechte der Aufsicht weiter ein. Doch anstatt die Handlungsfähigkeit durch politische Einschnitte zu begrenzen, sollte die Selbstverwaltung mehr Gestaltungsspielraum erhalten. Entsprechend setzt sich die Mitgliederversammlung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) für eine Reform ein, die der Selbstverwaltung ermöglicht, ihre gesetzlich gegeben Aufgaben im Interesse der Versicherten wirksam zu erfüllen.

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