Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hat in Berlin zum zehnten Mal den
vdek-Zukunftspreis verliehen. Die Auszeichnungen unter dem Motto „Gemeinsam sicher versorgen.“ gingen an eine Lehrveranstaltung, die angehenden Gesundheitsökonomen Praxiswissen zum Thema Patientensicherheit vermittelt, sowie an ein Konzept für mehr Patientensicherheit bei Operationen.
Vorbereitung fürs Praktikum: Studenten lernen Herzdruckmassage
Den mit 12.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt die Wiesbadener Business School der Hochschule RheinMain für ihren „Survival Day“. An diesem Praxistag lernen Gesundheitsökonomie-Studenten unter anderem, mit welchen Hygienemaßnahmen sie sich und Patienten vor Krankenhausinfektionen schützen; zudem üben sie, wie sie im Notfall eine Herzdruckmassage durchführen müssen. Das Training dient als Vorbereitung für ihr Praktikum im Krankenhaus oder Pflegeheim. Bislang sind solche systematischen Schulungen im Studiengang Gesundheitsökonomie nicht üblich.
Mit dem zweiten Preis (8.000 Euro) wurde die Apotheke des Klinikums der Universität München (LMU) am Standort Großhadern für ein Konzept ausgezeichnet, mit dem die Patientensicherheit bei Operationen erhöht werden soll. Die Idee: Die in Kliniken angestellten Apotheker befragen Patienten vor der Operation, welche Medikamente sie erhalten (Arzneimittel-Anamnese) und klären mögliche Gesundheitsrisiken durch Narkosemittel ab. Diese Informationen geben sie vor dem Eingriff dem zuständigen Anästhesisten weiter. So können unter anderem Wechselwirkungen mit Narkosemitteln vermieden werden. Krankenhausapotheker werden bislang in aller Regel nicht in die Vorbereitung von Operationen eingebunden.
„Projekte machen vor, wie wir bei Patientensicherheit weiterkommen können“
Uwe Klemens, Verbandsvorsitzender des vdek und Juryvorsitzender des
vdek-Zukunftspreises, erklärte: „Patientensicherheit ist für die Ersatzkassen eines der ganz wichtigen Themen. Zwar stehen wir in Deutschland in Sachen Patientensicherheit insgesamt schon gut da, aber in vielen Bereichen müssen wir noch besser werden – bei der Hygiene zum Beispiel oder bei der Versorgung mit Hochrisiko-Medizinprodukten, wie Herzklappen, Brustimplantaten oder Knieprothesen. Die beiden ausgezeichneten Projekte machen vor, wie wir bei der Patientensicherheit weiterkommen können: Mit oft ganz einfachen, aber praxisnahen Ideen und mit Projekten, die das Bewusstsein für dieses bedeutsame Thema wecken. Wir freuen uns, wenn sie viele Nachahmer finden.“
Ulrike Elsner, vdek-Vorstandsvorsitzende, erklärte: „Mit dem vdek-Zukunftspreis 2019 setzen wir unser Engagement für mehr Patientensicherheit fort. Als längster kontinuierlicher Förderer unterstützen wir seit 2009 das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS). 2018 starteten wir eine Patientensicherheitsoffensive und gaben mit dem APS das erste ‚Weißbuch Patientensicherheit‘ sowie einen Handhygiene-Flyer heraus. Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) unterstützen die Ersatzkassen seit dessen Gründung mit Know-how und Daten, um so die Sicherheit bei der Versorgung mit Knie- und Hüftimplantaten zu verbessern. Wir hoffen, auch mit diesem vdek-Zukunftspreis einen Beitrag für mehr Patientensicherheit zu leisten.“
Jubiläumsbroschüre und Film zum 10. vdek-Zukunftspreis
Die sechs Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) würdigen seit 2010 mit dem vdek-Zukunftspreis wegweisende Ideen und Best-Practice-Konzepte zur gesundheitlichen Versorgung. Eine fachkompetente Jury aus Vertretern der Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen bewertet dazu unter anderem die versorgungspolitische Relevanz der eingereichten Projekte.
Die Siegerprojekte des Jahres 2019 werden vom vdek in einer Sonderbeilage zum ersatzkasse magazin. (Ausgabe 5/2019) vorgestellt. Zudem gibt es eine Jubiläumsbroschüre und einen Film zum zehnjährigen Bestehen des vdek-Zukunftspreises.
Alle Informationen zum vdek-Zukunftspreis finden Sie hier.
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