Deutscher Apothekertag vom 16. bis 18. September

vdek fordert Reform der Apothekenvergütung. Versorgung in der Fläche sicherstellen!

Vor Beginn des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf warnt der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) vor einer weiteren Verteuerung der Arzneimittelversorgung. Um „Vor-Ort-Apotheken" zu stärken, will die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag den Festzuschlag der Apotheken pauschal um 1,15 Euro pro abgegebenem Fertigarzneimittel auf 9,50 Euro erhöhen. Aus Sicht der Ersatzkassen hätte dies zur Folge, dass sich die Versorgung um nahezu eine Milliarde Euro verteuert. „Sollte die Bundesregierung an der Erhöhung des Festzuschlages festhalten, brauchen wir zwingend eine Gegenfinanzierung. Der prozentuale Zuschlag auf den Apothekeneinkaufspreis muss dann gedeckelt werden”, sagte Boris von Maydell, Vertreter des Vorstandes des vdek.

630 Euro Honorar für Abgabe eines Hochpreismedikaments sind zu viel

Die derzeitige Vergütungssystematik aus dem Jahre 2004 sei veraltet und berücksichtige die Marktentwicklung nicht – vor allem die starke Zunahme hochpreisiger Medikamente. Es sei nicht angemessen, dass eine Apotheke für die Versorgung mit einem teuren Arzneimittel wie z. B. Cerdelga® einen Betrag von ca. 630 Euro erhält, während für ein Arzneimittel mit einem durchschnittlichen Einkaufspreis nur etwa zehn Euro erlöst werden. Diese Differenz sei nicht durch einen unterschiedlichen Aufwand der Apotheken bei der Versorgung gerechtfertigt und sie liefere einen Fehlanreiz, der versorgungsnotwendige Apotheken in der Fläche benachteilige.

„Mehrausgaben von einer Milliarde Euro pro Jahr für die Versorgung durch Apotheken sind in Zeiten steigender Beitragssätze nicht tragbar. Die Vergütung der Apotheken muss so reformiert werden, dass gezielt Apotheken begünstigt werden, die für die Versorgung in der Fläche notwendig sind. Eine teure Spezialversorgung darf nur belohnt werden, wenn sie auch durch einen höheren Aufwand gerechtfertigt ist”, erläutert von Maydell.

GKV-Ausgaben für Arzneimittel steigen 2025 auf 58 Mrd. Euro

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind seit 2015 um 66,7 Prozent auf geschätzt 58 Milliarden Euro gestiegen. Deshalb müsse die Arzneimittelpreisbildung insgesamt auf den Prüfstand. Dazu gehöre auch die Reform der Vergütungsregelungen für Apotheken, so von Maydell abschließend.

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