Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist dem „Aktionsbündnis für die klimabewusste Verordnung von Inhalativa“ beigetreten und verstärkt damit sein Engagement für Klimaschutz im Gesundheitswesen. Ein wichtiger Schritt, denn der Gesundheitssektor ist für etwa 5,2 Prozent der klimaschädlichen Emissionen in Deutschland verantwortlich. Dabei spielen auch sogenannte Inhalativa eine Rolle. Das sind inhalierbare Arzneimittel für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Das Aktionsbündnis engagiert sich dafür, dass mehr klimafreundliche Pulverinhalatoren (DPI) verschrieben werden, die im Gegensatz zu den herkömmlichen Dosieraerosolen (MDI) ohne klimaschädliche Treibhausgase auskommen.
„Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Klimaschutz auch im Gesundheitswesen zu schärfen“, sagt Boris von Maydell, Vertreter des Vorstands beim vdek. „Mit dem Beitritt zum Aktionsbündnis setzen wir uns dafür ein, über klimaschädliche Aspekte bei der Arzneimittelversorgung zu informieren und klimafreundliche Inhalativa bekannter zu machen. Denn höhere Verordnungszahlen der Alternativanwendung tragen ganz konkret zur Reduzierung schädlicher Emissionen bei.“
Mehr als 46.600 Tonnen Treibhausgase könnten eingespart werden
In Deutschland sind etwa zehn Millionen Menschen auf Inhalativa angewiesen. Gut der Hälfte der Patientinnen und Patienten werden Dosieraerosole (MDI) verordnet, bei denen der Wirkstoff mit einem Treibmittel in die Lunge transportiert wird. Dabei werden besonders klimaschädliche Treibgase freigesetzt, die zudem zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien (PFAS) zählen. Wird der Wirkstoff hingegen in Pulverform mittels eines Pulverinhalators (DPI) verabreicht, kommen keine Treibhausgase zum Einsatz. Aus medizinischer Sicht sind beide Inhalationssysteme bei korrekter Anwendung gleich wirksam. Würden MDI nur 25 Prozent der Betroffenen verschrieben, könnten jährlich mindestens 46.600 Tonnen besonders belastender Treibhausgase eingespart werden. Da einige Patientengruppen jedoch weiterhin auf diese Darreichungsform angewiesen sind, unterstützt das Bündnis auch die Entwicklung nachhaltiger Treibgasalternativen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Prävention von Atemwegserkrankungen, beispielsweise durch Raucherentwöhnungsprogramme.
Das „Aktionsbündnis für die klimabewusste Verordnung von Inhalativa“ ist eine Initiative des BKK-Dachverbandes und weiterer namhafter Organisationen des Gesundheitswesens wie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), dem Umweltbundesamt und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit. Über 200 Organisationen und Einzelpersonen haben sich dem Bündnis bereits angeschlossen. Die gemeinsame Erklärung zur Initiative ist hier abrufbar. Weitere Beitritte sind willkommen.
Klimabewusstes Handeln gehört zum Selbstverständnis des vdek. Die in diesem Zusammenhang angestrebten Ziele hat der Verband in einer Resolution festgeschrieben. Dazu gehört auch, dass der Verband und die Ersatzkassen bis spätestens 2030 klimaneutral agieren wollen.
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