Molekulare Diagnostik und zielgerichtete Therapie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs
Lungenkrebs ist noch immer die häufigste Krebstodesursache weltweit. In Deutschland erkranken jährlich etwa 56.000 Patienten an Lungenkrebs. Bei einigen Patienten mit einem sogenannten nichtkleinzelligen Lungenkrebs haben die Tumoren Veränderungen im Erbgut, die das Wachstum des Tumors beschleunigen. Gegen dieses Wachstum gibt es bereits zugelassene Medikamente bzw. es werden fortlaufend Medikamente entwickelt. Die Feststellung solcher Veränderungen im Tumor erfolgt auf Grundlage molekulargenetischer Befunde. Diese Diagnostik und daraus abgeleitete Therapieempfehlung ist hochkomplex und sollte durch hierauf spezialisierte Zentren erfolgen. Die Ersatzkassen, vertreten durch den vdek, haben daher gemeinsam einen Versorgungsvertrag mit den onkologischen Spitzenzentren sowie weiteren spezialisierten Lungenkrebszentren geschlossen, die sich zum „nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“ zusammengeschlossen haben. In diesem bundesweiten Netzwerk arbeiten die universitären Zentren mit Krankenhäusern und onkologischen Praxen zusammen.
- Die Patienten profitieren gleich mehrfach von dem Versorgungsangebot:
- Die Patienten erhalten eine innovative molekulare Diagnostik von einem onkologischen Spitzenzentrum.
- Die Behandlung selbst erfolgt im gewohnten Umfeld des Patienten.
- Die Patienten bekommen eine personalisierte, das heißt auf sie persönlich zugeschnittene Therapieempfehlung. Unnötige und belastende Therapien können vermieden werden.
- Die Patienten können eine zweite Meinung einholen, die ihnen mehr Sicherheit für den weiteren Therapieverlauf gibt.
Durchschnittlich überleben Menschen mit der Diagnose Lungenkrebs nur ein Jahr, nachdem die Erkrankung festgestellt wurde. Die molekulare Diagnostik bietet Patienten mit nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom die Chance auf höhere Überlebenszeiten und eine Verbesserung der Lebensqualität durch zielgerichtete Therapien.
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