Ministerin Barbara Steffens würdigt Gewinner des vdek-Zukunftspreises 2016

Können Verständnis-, Sprach- oder Zugangsbarrieren bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund abgebaut oder überwunden werden? Mit dem diesjährigen siebten Zukunftspreis des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) haben Techniker Krankenkasse (TK), BARMER GEK, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, Handelskrankenkasse (hkk) und HEK - Hanseatische Krankenkasse vier Projekte ausgezeichnet, die eindrucksvoll aufzeigen, wie dies gelingen kann.

Der Zukunftspreis geht an die Projekte: 1. Preis (10.000 Euro) „Häusliche Unterstützung für Menschen mit Demenz aus dem Herkunftsland Türkei“ der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Köln e. V. und 2. Preis (5.000 Euro) „Interkulturelle Hospizarbeit IKHO“ der BiG Bildungsinstitut im Gesundheitswesen gGmbH (Essen). Zudem wurden zwei Sonderpreise mit jeweils 2.500 Euro ausgelobt, die an die Projekte „Betreuung mal anders … - Technik unterstützt Integration“ des Johanniter-Haus Heilbronn und „Die Pflegetipps – Palliative Care“ der Deutschen PalliativStiftung aus Fulda, verliehen wurden.

Ministerin Barbara Steffens betont Vorbildcharakter

Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in Nordrhein-Westfalen, würdigte die Preisträger für ihr besonderes Engagement und den zukunftsweisenden Charakter der Projekte: "Unsere Gesellschaft wird vielfältiger, und die erste Generation von Menschen mit Migrationsgeschichte wird in Deutschland alt. Diese haben andere Bedarfe in der Versorgung, an denen sich auch Strukturen im Gesundheitssystem orientieren müssen. Die beiden ausgezeichneten Projekte "Interkulturelle Hospizarbeit" und die Unterstützung für türkischstämmige Menschen mit Demenz haben Vorbildcharakter, weil sie auf die konkreten Wünsche und Bedürfnisse der Menschen vor Ort und ihren Angehörigen eingehen und ortsnahe niedrigschwellige Angebote schaffen. Durch die Zusammenarbeit mit ehrenamtlich tätigen Migrantinnen und Migranten können wir Versorgungs- und Pflegeangebote interkulturell ausrichten, muttersprachliche Beratung ermöglichen, Barrieren abbauen und Grenzen überwinden. Die Projekte zeigen, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Ich wünsche mir, dass sie möglichst oft nachgeahmt werden.“

Preisgekrönte Projekte überwinden Barrieren   

Christian Zahn, Verbandsvorsitzender des vdek und Vorsitzender der Zukunftspreis-Jury, betonte in seiner Eingangsrede, welche bedeutende Rolle die Faktoren persönliche Wanderungsgeschichte, gesundheitliche Vorbelastungen, kulturell-religiöse Anschauungen, Bildungsstand und Integrationsgrad bei der gesundheitlichen und pflegerischen Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund spielen. "Bei der Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund ist es wichtig, dass kulturelle und sprachliche Barrieren überwunden werden. Die vier preisgekrönten Projekte zeigen auf, wie dies gelingen kann. Sie bieten Hilfestellung, um Sprach-, Informations- und Kommunikationsprobleme zu überwinden und bestehende Hilfsangebote besser zugänglich zu machen."

Der vdek-Zukunftspreis 2016 wurde unter dem Motto "Alterung der Migrationsgeneration – Interkulturelle Versorgungskonzepte für eine sich verändernde Seniorengeneration" ausgelobt. Auch in diesem Jahr stieß der Wettbewerb mit 36 Bewerbungen auf große Resonanz. Der vdek-Zukunftspreis wird seit 2010 jährlich verliehen. Mit diesem würdigen die Ersatzkassen wegweisende Ideen und Best-Practice-Konzepte zur medizinischen Versorgung. Eine fachkompetente Jury aus Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen bewertet dazu unter anderem die versorgungspolitische Relevanz der eingereichten Projekte, qualitative Aspekte und die Zielgruppenorientierung.

Der vdek stellt die vier Sieger in einer Sonderbeilage zum ersatzkasse magazin. (Ausgabe 9./10.2016) und auf seiner Webseite vor. 

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