Neue Ausgabe "ersatzkasse magazin.": Psychotherapie im Umbruch

Pressemitteilung Berlin, 29.08.2016

Es ist die größte Reform der psychotherapeutischen Versorgung seit Langem, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Juni 2016 mit der neuen Psychotherapie-Richtlinie verabschiedet hat. Flexibilisierung des Therapieangebotes, Förderung der frühzeitigen diagnostischen Abklärung, der Akutversorgung, der Gruppentherapien und Rezidivprophylaxe sowie Vereinfachung des Antrags- und Gutachterverfahrens bilden die Eckpunkte. Herzstück dieser Reform ist die Einrichtung von psychotherapeutischen Sprechstunden. Ziel ist ein zeitnaher, unverbindlicher Zugang zu einem Erstgespräch, auf dessen Grundlage der Betroffene gemeinsam mit Therapeut und Arzt eine bewusste Entscheidung für die geeignete Behandlung treffen kann. Darüber hinaus will die Bundesregierung die Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten weiterentwickeln. In "ersatzkasse magazin." erläutert die Bundespsychotherapeutenkammer, wieso eine Überarbeitung des Psychotherapeutengesetzes längst überfällig ist. Dabei blickt sie insbesondere auf die rasante Entwicklung in der psychotherapeutischen Forschung, die Veränderungen bei den Hochschulabschlüssen und auf die gestiegenen Anforderungen in der ambulanten und stationären Versorgung von psychisch kranken Menschen.

Die moderne Medizin und damit verbundene Forschungen werfen auch immer wieder ethische Fragen auf, die bei politischen Entscheidungsprozessen eine wichtige Rolle spielen. Seit April 2016 ist Prof. Dr. Peter Dabrock Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Im Interview mit "ersatzkasse magazin." spricht er sich für eine frühzeitige offene Debattenkultur aus, aus der heraus verantwortungsvolles Handeln erwächst. Der Deutsche Ethikrat hat den Anspruch, wohlbegründete Denkanstöße für gesellschaftliche Entwicklungen zu geben. "Wir wollen Nachdenklichkeit erzeugen und die Politik auf ihre Verantwortungsbedingungen erinnern."

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