Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) begrüßt, dass der Deutsche Ärztetag das wichtige Thema „Gesundheitsversorgung der Zukunft – mehr Koordination der Versorgung und bessere Orientierung für Patientinnen und Patienten“ auf die politische Agenda gesetzt hat. Gleichzeitig ruft der vdek zur stärkeren Zusammenarbeit in der gemeinsamen Selbstverwaltung von Krankenkassen und Ärzteschaft auf, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Die Vorstandsvorsitzende des vdek, Ulrike Elsner, erklärte zu Beginn des Ärztetages: „Krankenkassen und Ärzteschaft verfolgen das gleiche Ziel, nämlich die medizinische Versorgungsstruktur wohnortnah, modern, digital und stärker am Bedarf der Patientinnen und Patienten aufzustellen. Die älter werdende Bevölkerung, zunehmender Fachkräftemangel und der medizinische Fortschritt erfordern sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen und mehr Zusammenarbeit der ärztlichen und nichtärztlichen Professionen.“
Neue Wege in der Versorgung
Gemeinsam mit der Ärzteschaft erprobt der vdek hier auch neue Wege in der Versorgung vor allem in strukturschwachen Regionen. In dem von den Ersatzkassen entwickelten Modell der Regionalen Gesundheitszentren (RGZ) arbeiten Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Fachgruppen sowie andere Gesundheitsfachberufe unter einem Dach zusammen. Physician Assistants und Care und Case Manager unterstützen eine koordinierte Behandlung der Patientinnen und Patienten. Ziel dieses Modell ist es auch, die Ambulantisierung konsequent zu fördern. Ab Ende Mai wird der vdek dieses Versorgungskonzept mit zunächst zwei „Regionalen Gesundheitspartnern“ in ländlichen Regionen an den Start bringen.
Gesundheitsversorgung muss bezahlbar bleiben
Elsner betonte, die Versorgung müsse auch bezahlbar bleiben. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die Gesundheitsversorgung würden in 2024 eine Rekordhöhe von über 300 Milliarden Euro erreichen, in der ambulanten ärztlichen Versorgung von 50 Milliarden Euro.
„ePA für alle“ rasch in den Praxisalltag integrieren
Die Digitalisierung sollte konsequent ausgebaut werden, einerseits um die Kommunikation innerhalb der Ärzteschaft und mit anderen Leistungserbringenden zu stärken, andererseits um den Patientinnen und Patienten einen einfacheren Zugang zur Versorgung zu ermöglichen und Wartezeiten auf einen Termin und in der Praxis zu reduzieren. Die Online-Terminvergabe und die digitale Anforderung von Folgerezepten sollten daher eine Selbstverständlichkeit sein. „Wichtig ist, dass die elektronische Patientenakte (ePA) im Praxisalltag ankommt und der Mehrwert für alle Beteiligten erlebbar wird. Die gemeinsame Selbstverwaltung ist jetzt gefordert, die Vorteile und Funktionalitäten den Versicherten und Leistungserbringern gut zu erklären. Voraussetzung dafür ist, dass die Praxissoftware reibungslos funktioniert“, so Elsner. Die kürzlich erschienene Analyse des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung zeige, dass die Softwaresysteme nutzerfreundlicher und leistungsfähiger werden müssten. Digitalisierung könne nur gelingen, wenn sie schnellstmöglich auch zu Erleichterungen im Praxisalltag führen würde.
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