
„Therapietreue in der Behandlung fördern“ war das Thema des diesjährigen Zukunftspreises, den der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) jedes Jahr vergibt. Am 7. Oktober 2025 wurden die drei Preisträger im Rahmen des „vdek-Zukunftsforums“ mit dem vdek-Zukunftspreis 2025 ausgezeichnet.
Oft sind Patientinnen und Patienten nicht bereit oder in der Lage, Therapien wie verordnet durchzuführen: Medikamente werden nicht regelmäßig eingenommen, Behandlungspläne nicht lückenlos befolgt oder Therapien vorzeitig abgebrochen. Folgen können ein verschlechterter Gesundheitszustand, Folgeerkrankungen und ein höherer Behandlungsaufwand sein. Die nun prämierten Projekte zeigen wegweisende Möglichkeiten auf, wie Therapietreue gefördert und Patientinnen und Patienten zur Einhaltung der verordneten Therapie motiviert werden können. „Verzögerte Heilung, vermeidbare Verschlechterungen oder Folgeerkrankungen belasten Patientinnen und Patienten – und damit auch ihre Familien“, erklärte Uwe Klemens, ehrenamtlicher vdek-Vorsitzender und Vorsitzender der Zukunftspreis-Jury. „Deshalb verdienen Initiativen und Projekte, die Therapietreue aktiv unterstützen, höchste Anerkennung.“
Die Preisträger:
App hilft bei Übergang von Schmerztherapie in Alltag
Der mit 10.000 Euro dotierte 1. Preis ging an das Projekt „MyBrainCity – Digitaler Motivator nach intensiver Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen“ der PedScience Vestische Forschungs-gGmbH in Datteln (Nordrhein-Westfalen). Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche mit chronischen Schmerzen, die eine stationäre multimodale Schmerztherapie durchlaufen haben. Im Mittelpunkt steht eine App, die den Transfer der erlernten schmerzbewältigenden Strategien in den Alltag erleichtern soll. Verschiedene Feedback-Funktionen wie Push-Nachrichten oder Chat geben den jungen Patientinnen und Patienten ein Werkzeug in die Hand, um ihre Selbstwirksamkeit im Umgang mit Schmerzen nachhaltig zu stärken.
Aufklärung bei seltenen Stoffwechselerkrankungen
„Know & Grow – Aufklärung, Selbstmanagement und Empowerment für Kinder und Jugendliche mit seltenen Stoffwechselerkrankungen“ der Charité und des SRH Heidelberg Campus Berlin erhielt den ersten 2. Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Das Projekt entwickelt altersgerechte Informations- und Aufklärungsmaterialien, um Kindern mit seltenen Stoffwechselerkrankungen das nötige Wissen für den Alltag zu vermitteln. Ob durch Spiele, Magazine, Animationsfilme oder Apps – die Kinder lernen, ihre Erkrankung besser zu verstehen, Ängste abzubauen und Therapie- sowie Diätpläne konsequent einzuhalten.
Schulungen für Selbstmanagement bei Multipler Sklerose
Der zweite 2. Preis, ebenfalls mit 7.500 Euro dotiert, ging an „MS-PAT: Die MS-spezifische Patientenschulung“ der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V., in Hannover. Das Pilotprojekt bietet modular aufgebaute Schulungen für Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose in Online- und Präsenzformaten. Neben medizinischem Basiswissen werden Themen wie Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Neurophysiologie vermittelt. Ziel ist, das Selbstmanagement der Betroffenen zu stärken und Unsicherheiten im Alltag zu verringern.
vdek-Zukunftspreis: Ein Preis der Sozialen Selbstverwaltung
Seit 2010 vergibt die Soziale Selbstverwaltung der Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) den vdek-Zukunftspreis und würdigt damit wegweisende Ideen und Konzepte zur gesundheitlichen Versorgung. Der Preis wird jährlich ausgeschrieben. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer fachkompetenten Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitspolitik, -wissenschaft und Selbstverwaltung ausgewählt.
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Michaela Gottfried
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