vdek-Zukunftspreis 2025: Leichter gesagt, als getan – Therapietreue in der Behandlung fördern

Der vdek-Zukunftspreis 2024 wurde im Rahmen des vdek-Zukunftsforums „5 Jahre DiGA – ein Impuls für die digitale Versorgung?“ am 7. Oktober 2025 verliehen.

Video: Die Preisträgerinnen und Preisträger im Portrait

Logo: vdek-Zukunftspreis 2025

Viel zu häufig sind Patientinnen und Patienten nicht bereit oder in der Lage, Therapien wie verordnet durchzuführen. Sie vergessen die Einnahme ihrer Medikamente, halten sich an Therapie- und Medikationspläne nur nach Tagesform oder brechen Behandlungen gänzlich ab. Die Gründe für unzureichende Therapietreue können sehr verschieden sein; im Ergebnis sind sie jedoch immer Ursache verzögerter Heilungsprozesse, einer Vielzahl von Folgeerkrankungen und somit auch von vermeidbaren Behandlungen.

Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2025 suchten die Ersatzkassen Leuchtturmprojekte, die zur Einhaltung der Therapie im Rahmen des Behandlungsprozesses motivieren. Welche Ideen gibt es, um Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige nachhaltig durch Anleitung, Beratung, Information oder Schulung bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen und damit auch die Lebensqualität zu erhöhen? Wie können individuelle Lebenssituationen der Betroffenen besser berücksichtigt werden, wenn es um die Steigerung der Therapietreue geht?

1. Preis an „MyBrainCity“

Das Projekt „MyBrainCity – Digitaler Motivator nach intensiver Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen“ der PedScience Vestische Forschungs-gGmbH in Datteln unterstützt Kinder und Jugendliche nach einer Schmerztherapie mittels einer App, um den Transfer in den Alltag zu erleichtern. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. 

2. Preis an „Know & Grow“

Der mit 7.500 Euro dotierte 2. Preis geht an „Know & Grow – Aufklärung, Selbstmanagement und Empowerment für Kinder und Jugendliche mit seltenen Stoffwechselerkrankungen“ der Charité und des SRH Heidelberg Campus Berlin. Das Projekt vermittelt Kindern mit seltenen Stoffwechselerkrankungen das nötige Wissen für den Alltag, etwa um Therapie- sowie Diätpläne einzuhalten.

3. Preis an „MS-PAT“

Der zweite 2. Preis, ebenfalls mit 7.500 Euro dotiert, wurde an „MS-PAT: Die MS-spezifische Patientenschulung“ der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V., in Hannover verliehen. Das Pilotprojekt bietet Schulungen für Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose online und in Präsenz.

  1. Logo: vdek-Zukunftspreis 2025
    Preis der Sozialen Selbstverwaltung

    Therapietreue stärken: vdek verleiht Zukunftspreis 2025

    „Therapietreue in der Behandlung fördern“ war das Thema des diesjährigen Zukunftspreises, den der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) jedes Jahr vergibt. Am 7. Oktober 2025 wurden die drei Preisträger im Rahmen des „vdek-Zukunftsforums“ mit dem vdek-Zukunftspreis 2025 ausgezeichnet. » Lesen

Jury und Preisgeld

Die Entscheidung über die Preisträger und die Verteilung des Preisgeldes von insgesamt 25.000 Euro auf mehrere Gewinner traf eine unabhängige Jury:

  • Uwe Klemens (Juryvorsitz), ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Mitglied der Sozialen Selbstverwaltung beim vdek
  • Prof. Dr. Attila Altiner, Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg
  • Anke Fritz, Klinikdirektorin Celenus Klinik Carolabad, stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrats bei der KKH
  • Dr. Anne Sophie Geier, Geschäftsführerin des Spitzenverbands Digitale Gesundheitsversorgung e.V.
  • Stefan Schwartze, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten
  • Dr. Christiane Wessel, stellv. Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin
  • Christian Zahn, Ehrenpräsident der Association Internationale de la Mutualité (AIM)

Der vdek-Zukunftspreis ist seit 2010 eine Initiative der Sozialen Selbstverwaltung bei den Ersatzkassen. Mit ihm möchten die zuletzt bei den Sozialwahlen 2023 gewählten ehrenamtlichen Versicherten- und Arbeitgebervertreterinnen und -vertreter bei den Ersatzkassen Projekte und Ideen unterstützen, die zur Verbesserung der Versorgung beitragen, insbesondere vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft. Der Preis soll zudem das ehrenamtliche Engagement fördern sowie unkonventionelle Versorgungsprojekte mit Modellcharakter bekannter machen.

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