Patienten sind zunehmend selbstbewusst und informiert über Gesundheitsthemen, die sie betreffen. Damit einher geht eine höhere Eigenverantwortung bei Heilbehandlungen, und auch die Erwartungshaltung an Therapeuten und Versorgungsangebote verändert sich. Die aktuelle Ausgabe von ersatzkasse magazin. zeigt Ansätze auf, die sich der veränderten Rolle des Patienten widmen. Vor gut zwei Jahren hat das Patientenrechtegesetz die Stellung der Patienten erheblich gestärkt, wie der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann ausführt. Dazu gehört auch, dass die Patienten von ihren Rechten und Pflichten wissen und Gebrauch machen können. In dem Zuge spielt die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) eine wichtige Rolle, die ab 2016 in neuer Trägerschaft der Sanvartis GmbH schrittweise weiter ausgebaut wird. Von dem neuen, besser zugänglichen Angebot sollen mehr und auch schwer erreichbare Zielgruppen profitieren.
Die aktuelle Wahlperiode hat viele Reformen auf den Weg gebracht, durch die sich der Finanzdruck auf die GKV verschärft. Für 2015 ist eine Deckungslücke bei den Krankenkassen von etwa 11,1 Milliarden Euro zu erwarten. Diese Fehlbeträge müssen die Krankenkassen über Zusatzbeiträge ausgleichen, die laut GKV-Schätzerkreis im nächsten Jahr um 0,2 Beitragssatzpunkte steigen werden. Die große Koalition plant, dass Versicherte von ihrer Krankenkasse auf die Möglichkeit des Kassenwechsels hingewiesen werden, sollte ihr Zusatzbeitrag höher liegen als der durchschnittliche Zusatzbeitrag. Prof. Dr. Jürgen Wasem bezeichnet in ersatzkasse magazin. diese Hinweispflicht als Unfug. Sie richte massiven Schaden an und bewege möglicherweise mehrere hunderttausend Versicherte zum Kassenwechsel, ohne dass das GKV-System dadurch irgendetwas gewinne, so der Gesundheitsökonom. In ersatzkasse magazin. fordert er die Streichung der Hinweispflicht.
Viel wurde in den vergangenen Jahren über die Weiterentwicklung der Pflege diskutiert, jetzt hat die Reform Fahrt aufgenommen. Prof. Dr. Thomas Klie gilt als einer der führenden Sozialexperten in Deutschland. Im Interview mit ersatzkasse magazin. bedauert der Gerontologe, dass die Pflege im Vergleich zu anderen Politikfeldern nach wie vor eine untergeordnete Rolle spiele. Er wünscht sich eine viel stärker gesamtgesellschaftlich ausgerichtete Debatte, in der die Pflege als eine geteilte Verantwortung begriffen wird.
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