Lange Zeit haben sich die Debatten um Gesundheitsförderung und Prävention auf die frühen Lebensphasen konzentriert. Das Präventionsgesetz sieht vor, dass die Pflegekassen entsprechende Leistungen auch in stationären Pflegeheimen erbringen. Derzeit leben rund 870.000 pflegebedürftige Menschen in Deutschland in Pflegeeinrichtungen. Die Pflegekassen stellen zur Förderung der Gesundheit
21 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Allerdings ist es nicht immer einfach, pflegebedürftige Menschen zu erreichen, wie Prof. Dr. Martina Hasseler vom Universitätsklinikum Heidelberg im ersatzkasse magazin. beschreibt. Hier spielen die Entwicklung tragfähiger Konzepte sowie die Partizipation der Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftigen eine wichtige Rolle. Der Ideenwettbewerb „Heimvorteil“ des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) will entsprechend gute Ideen zur Prävention und Gesundheitsförderung in Pflegeheimen in die Breite tragen. Dabei hänge das Altern nicht nur von persönlichen Verhaltens- und Lebensweisen ab, es komme auch darauf an, in welchem Umfeld man altere, so Prof. Dr. Matthias von Schwanenflügel vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in ersatzkasse magazin. Zugleich stellt er heraus, dass die ältere Generation in vielen Bereichen gebraucht würde: „Sich einzubringen tut den älteren Menschen gut, und das tut der Gesellschaft gut.“
Der demografische Wandel, das Streben nach besserer Qualität und damit die Ausweitung der Leistungen sowie steigende Kosten im Gesundheits- und Pflegebereich führen zwangsläufig zu neuen Versorgungsstrukturen. Davon ist Erwin Rüddel (CDU/CSU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bundestag, überzeugt. „Die Versorgung wird anders – und besser“, betont er im Interview mit ersatzkasse magazin. Er sei sicher, dass das nächste Jahr das Jahr der Veränderungen werde. Dabei hat er auch die Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) im Blick. In dem Zuge plädiert er für eine einheitliche Aufsichtspraxis über bundesweite und landesweite Krankenkassen. „Wenn wir eine Reform des RSA angehen, brauchen wir auch Gerechtigkeit an anderer Stelle.“ » Lesen
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