vdek-Zukunftspreis 2016: Alterung der Migrationsgeneration

Schriftzug vdek Zukunftspreis 2016

Die Anzahl älterer Menschen mit Migrationshintergrund wächst und somit auch die Nachfrage nach medizinischen und pflegerischen Angeboten für die sich verändernde Seniorengeneration. Prävention, Versorgung und Pflege stehen vor der Herausforderung, auch auf interkulturelle Besonderheiten einzugehen. Dass Verständnis-, Sprach- oder Zugangsbarrieren in der Zusammenarbeit mit Senioren mit Migrationshintergrund überwunden werden können, zeigen eindrucksvoll vier Best-Practice-Projekte zum Thema „Alterung der Migrationsgeneration“, die den diesjährigen vdek-Zukunftspreis gewonnen haben.

Titelseite des "ersatzkasse magazin spezial" zum vdek-Zukunftspreis 2016 zum Thema "Alterung der Migrationsgesellschaft"

ersatzkasse magazin. spezial Alterung der Migrationsgeneration

"Alterung der Migrationsgeneration – Interkulturelle Versorgungskonzepte für eine sich verändernde Seniorengeneration" - Das Sonderheft zum vdek-Zukunftspreis 2016 mit ausführlicher Vorstellung der preisgekrönten Projekte.

Die Preisträger

Gruppenbild mit vdek-Vorstandsvorsitzender Ulrike Elsner (links), Ministerin Barbara Steffens (Vierte von links), vdek-Verbandsvorsitzendem Christian Zahn (rechts) und Preisträgern bei Verleihung des vdek-Zukunftspreises 2016

vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner (links), Ministerin Barbara Steffens (Vierte von links) und vdek-Verbandsvorsitzender Christian Zahn (rechts) ehrten die Preisträger des vdek-Zukunftspreises 2016.

1. Platz (Preisgeld 10.000 Euro): Häusliche Unterstützung für Menschen mit Demenz aus dem Herkunftsland Türkei

Das Projekt der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Köln e. V. schult und vermittelt türkischsprachige Helfer in betroffene Familien. Sie können Berührungsängste bei Patienten und Angehörigen abbauen und ein kultursensibles Betreuungsangebot entwickeln.

2. Platz (Preisgeld 5.000 Euro): Interkulturelle Hospizarbeit

Menschen mit Migrationshintergrund nehmen kaum Einrichtungen der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung in Anspruch. Das Bildungsinstitut im Gesundheitswesen (BiG) will mit seinem Projekt den Zugang verbessern und Migranten selbst für ehrenamtliche Hospizarbeit gewinnen.

Sonderpreis (Preisgeld 2.500 Euro): Betreuung mal anders - Technik unterstützt Integration

Für die hauseigenen Tablets entwickeln die Mitarbeiter im Johanniter-Haus Heilbronn kulturspezifische Inhalte in den vielen Landessprachen ihrer Bewohner. So wird die Sprachlosigkeit vermieden, wenn Pflegebedürftige mit Migrationshintergrund in der letzten Lebensphase in ihre Erstsprache zurückfallen.

Alexandra Lesniewski vom Johanniter-Haus Heilbronn sitzt mit einer Seniorin auf der Bettkante und zeigt ihr etwas auf einem Tablet

Frau Henkelmann spricht kein Deutsch. Für sie ist der Kontakt in der Muttersprache von sehr großer Bedeutung. Alexandra Lesniewski beschäftigt die Bewohnerin mit Texträtseln in polnischer Sprache.

Sonderpreis (Preisgeld 2.500 Euro): Die Pflegetipps - Palliative Care

Einfach, verständlich, niederschwellig: Mit der Broschüre „Die Pflegetipps - Palliative Care“ hat die Deutsche PalliativStiftung 2007 erstmals einen Ratgeber veröffentlicht, der zum Verständnis und zur Anwendung von Palliative Care beiträgt. Um auch den zugewanderten Mitbürgern diese Informationen bieten zu können, liegen inzwischen Ausgaben in elf weiteren Muttersprachen vor.

Dr. Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender Deutsche Palliativstiftung, hält Broschüren mit Pflegetipps in die Kamera

Mit den Ratgebern "Palliative Care" geben Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Sitte und seine Mitarbeiter zugewanderten Mitbürgern wertvolle Tipps.

Die Jurymitglieder für den vdek-Zukunftspreis 2016

  • Herrn Christian Zahn (Juryvorsitz), Verbandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek),
  • Herrn Prof. Dr. Attila Altiner, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Rostock,
  • Herrn Karl-Josef Laumann, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege,
  • Herrn Prof. Dr. Thomas Klie, Professor an der Evangelischen Hochschule Freiburg,
  • Frau Dr. Angelika Prehn, Vorstandsvorsitzende der KV Berlin,
  • Frau Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KV Schleswig-Holstein.

Dieses Jahr hat der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) seinen Zukunftspreis bereits zum siebten Mal ausgeschrieben. Etwa 460 Projekte haben sich bisher an unseren Ausschreibungen beteiligt. Sie zeugen von Einsatzbereitschaft und Ideenreichtum. Und sie belegen, dass es eine große Zahl von Menschen gibt, die sich den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung bei sich verändernden Rahmenbedingungen stellen.

Christian Zahn, vdek-Verbandsvorsitzender des vdek und Juryvorsitzender

Übersicht über die vdek-Zukunftspreise

  1. Logo: vdek-Zukunftspreis 2024

    vdek-Zukunftspreis 2024: Zuhause gut gepflegt

    Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2024 suchen die Ersatzkassen Projekte und Best-Practice-Beispiele, die dazu beitragen, die häusliche Pflege zu stärken und die Rahmenbedingungen sowohl für die zu Pflegenden als auch für die Pflegekräfte sowie die An- bzw. Zugehörigen zu verbessern. Bewerben können sich alle Akteure, Initiativen oder Fachgesellschaften des Pflege- und Gesundheitswesens, die sich für die Stärkung der häuslichen Pflege einsetzen. » Lesen

  2. Logo: vdek -Zukunftspreis 2023

    vdek-Zukunftspreis 2023: Klimawandel und Gesundheit

    Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2023 suchten die Ersatzkassen Projekte und Best-Practice-Beispiele, die dazu beitragen, dem Klimawandel und seinen negativen, gesundheitlichen Auswirkungen durch gezielte Maßnahmen sowohl im Großen als auch im Kleinen aktiv entgegen zu wirken. Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um insbesondere die vulnerablen Personengruppen zu schützen? Wie kann eine klimasensible Versorgung gelingen? Auf welche Weise kann Klimaschutz als Querschnittsaufgabe in Gesundheitseinrichtungen, Kommunen und Organisationen verankert werden? » Lesen

  3. Logo: vdek Zukunftspreis 2021

    vdek-Zukunftspreis 2021: Gesundheitsversorgung 2021 – zusammen durch die Pandemie

    Die Ausbreitung von COVID-19 und die damit einhergehenden Einschränkungen haben zu gravierenden Veränderungen in nahezu allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen geführt. In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass sich Patienten, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen weiterhin auf die Versorgung durch Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten verlassen können, aber auch Entlastung durch Familie, Nachbarn oder freiwillige Helfer erfahren. Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2021 wollten die Ersatzkassen dieses Engagement und diese Ideen sichtbar machen. Welche Strukturen und Projekte sind entstanden, um die Versorgung in der Pandemie weiter sicherzustellen? » Lesen

  4. Logo: vdek Zukunftspreis 2022

    vdek-Zukunftspreis 2022: Gesundheitskompetenz stärken

    Mit der Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2022 suchten die Ersatzkassen Best-Practice Beispiele, die dazu beitragen, Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken oder in ihrem Krankheitsmanagement zu fördern. Welche innovativen Projekte gibt es, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige bei der Krankheitsbewältigung oder Prävention zu unterstützen? Wie gelingt es, sie durch Anleitung, Beratung, Information oder Schulung gezielt zu stärken und damit auch die Lebensqualität zu erhöhen? Wie werden individuelle Lebenssituationen in die Projekte integriert? » Lesen

  5. Logo Zukunftspreis 2020, Banderole

    vdek-Zukunftspreis 2020: Zukunftswerkstatt Gesundheitswesen – Versorgung neu denken

    Unter dem Titel „Zukunftswerkstatt Gesundheitswesen“ wollten die Ersatzkassen mit dem vdek-Zukunftspreis 2020 die Versorgung in den Fokus rücken und Antworten auf folgende Fragen finden: Welche Strukturen und Behandlungsmodelle sind zukünftig notwendig, um die absehbaren Konsequenzen der demografischen Entwicklung abzufedern? Wie kann Qualität und Effizienz der Versorgung weiter gesteigert werden? Wie müssen sich die Berufsbilder im Gesundheitswesen entwickeln, damit die Behandlung und Pflege auch künftig sichergestellt werden kann? » Lesen