Wahlprogramme im Vergleich

Gesundheitspolitik zur Bundestagswahl 2021

GKV, Bürgerversicherung, Wettbewerb und PKV
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Paritätische Finanzierung der GKV sowie der Eigenanteile und Steuerzuschuss

Dynamisierter Steuerzuschuss angepasst an die tatsächlichen Kosten  versicherungsfremder Leistungen

Ablehnung der Bürgerversicherung

Bürgerversicherung

Kopplung von Steuerzuschüssen und Investitionsmitteln an Reformvorgaben

 Beitragsbemessungsgrenze

regelmäßig anpassen

Mehr Wettbewerb zwischen Kassen

Mehr Gestaltungsspielraum bei Verträgen mit
Leistungserbringern und bei Tarifgestaltung

Mehr Freiheit zur Gestaltung von Satzungsleistungen

Leichterer Wechsel zwischen PKV und GKV

Ziel: Bürgerversicherung
(inkl. Verbeitragung von
Kapitaleinkommen)

Zunächst: Beihilfefähige
GKV-Tarife für Beamte,
besserer PKV-Basistarif

Bürgerversicherung; zuvor
einkommensorientierte GKV-Beitragsbemessung
für freiwillig Versicherte und Selbstständige in der GKV

Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze

Verbeitragung aller
Einkommensquellen

Abschaffung der
GKV-Erstattung von nichtevidenzbasierten
Behandlungsmethoden

Abschaffung von Rabatt- und
Selektivverträgen

Ambulante Versorgung
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE


Wohnortnaher, digitaler und barrierefreier Zugang zu ambulanter Versorgung

sicherstellen

Flächendeckende Kinder- und

Jugendpsychotherapie

Kommunen bei der Einrichtung

von MVZ unterstützen

Stärkung der ambulanten

und integrierten Psychotherapie

Psychotherapeuten-

Ausbildung weiterentwickeln

Grundsatz: ambulant vor stationär

Mehr Kassensitze für

Psychotherapeuten

Reform Psychotherapie-

Ausbildung

Integrierte Bedarfsplanung, Gesundheitsregionen angebunden an die Kommunen

Kommunale Gesundheitszentren

Bezahlung während der

Aus- und Weiterbildung in

Gesundheitsfachberufen

Begrenzung der Kaufpreise

für Kassensitze

Modellprojekte für neuartige

Versorgungsformen

(Stadtteilgesundheitszentren)

Haftungsfonds, um Hebammen unabhängig von privaten Versicherungen zu machen

Überarbeitung der

psychotherapeutischen

Bedarfsplanung

Stationäre Versorgung
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Bereitstellung von

500 Millionen Euro für Hightech und Robotik in Krankenhäusern

und Pflegeheimen

Krankenhausfinanzierung: Berücksichtigung der

bedarfsgerechten Versorgung im ländlichen Raum

Überprüfung und Veränderung von Fallpauschalen, ggf.

Abschaffung

Bedarfsgerechte Grundfinanzierung

von Kinderkliniken

im ländlichen Raum

Öffnung der Krankenhäuser

für die ambulante Versorgung,

Überwindung der Sektorengrenzen

Strukturreform im Krankenhaussektor

Verbesserung der Investitionskostenfinanzierung

Vergütung an Qualität

koppeln

Abbau der Sektorengrenzen

Neue Finanzierung stationärer

Versorgung nach gesellschaftlichem Auftrag und Fallzahlen; Reform der DRG

Sicherstellung der Geburtshilfe und Notfallversorgung auf dem Land

Gemeinsame Investitionskostenfinanzierung

von Bund und Ländern


100.000 neue Krankenhauspflegekräfte

und 500 Euro mehr Grundgehalt

Abschaffung der DRG,

Rückkehr zur vollständigen

Kostenerstattung

Gewinnverbot für Krankenhäuser

Rekommunalisierungsfonds

des Bundes, um Krankenhäuser

zurück in die Hand der

Kommunen zu bringen

Apotheken sowie weitere Versorgungsthemen
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Garantierter Zugang zur

Hospiz- und Palliativversorgung

anstatt kommerzialisierter

Sterbehilfe

Begrenzung von Renditeorientierung;

wenn Gewinne aus

Mitteln der Sozialversicherung

erwirtschaftet werden, sollen diese zurück ins System fließen

Ablehnung des Versandhandelsverbots von verschreibungspflichtigen

(Rx-)Arzneimitteln

Freie Apothekenwahl

Sektorenübergreifende Bedarfsplanung

Bei Überführung von stationären

Behandlungsmethoden in die ambulante Versorgung soll vorübergehend die stationäre Vergütung greifen

Gemeinsame Abrechnung

von ambulanten und stationären Leistungen

Zusammenführung der Nummern 112 und 116 117

Einheitliche Vorgaben für

 Notfallversorgung



Gemeinsame gemeinwohlzentrierte

Bedarfsplanung von

ambulanter und stationärer

Versorgung

Prävention
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE
k. A.

Präventionsprogramme an Alter und Geschlecht ausrichten

Präventionsaktivitäten der Sozialversicherungen bündeln

Reform des Präventionsgesetzes, bereits in Kindergärten und Schulen gesunden

Lebensstil vermitteln

Gesundheitliche Prävention als Querschnittsaufgabe aller Ressorts k. A.
Arznei-, Heil- und Hilfsmittel
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Staatliche Notfallverlagerung von versorgungskritischen Arzneimitteln und

Abrufproduktionskapazitäten

Prüfung, ob Arzneimittelhersteller auf Verwendung von europäisch hergestellten Bestandteilen verpflichtet werden können

Stärkere Einbindung von Heilmittel- und Hilfsmittel-Erbringern in der ambulanten Versorgung

Ausbau der „Benannten Stellen“ im Sinne der EU-Medizinprodukteverordnung

(MDR)

 

Mehr Investitionen in

Forschung & Entwicklung

(F&E) neuer Medikamente,

insbesondere personalisierte Medizin

Sicherstellung, dass in Deutschland entwickelte

Medikamente in ärmeren Ländern preislich angemessen

angeboten werden

Schaffung einer Europäischen Gesundheitsunion, die Standards setzt mit einer starken europäischen Gesundheitsindustrie

Sicherstellungsauftrag bei Medikamenten

 

Stärkung des Arzneimittelproduktionsstandards

Deutschland/EU, mehr Investitionskostenbezuschussung

für Produktionsstätten

Arzneimittel-F&E als

Schwerpunkt der öffentlichen Forschungsförderung

Strikter Erhalt des Patentrechts

Verankerung von Klimaschutzstandards bei der

Arzneimittelproduktion

Mehr EU-Investitionen und Koordinierung von F&E

Bei entsprechender Qualifikation Direktzugang für Therapeuten

Gesetzliche Begrenzung von Arzneimittelpreisen

Positivliste mit erstattungsfähigen

Arzneimitteln

Demokratisierung der

Pharmaindustrie

Sozialverträgliche

Patentverwertung (Equitable

Licensing)

Digitalisierung
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Weiterentwicklung der E-Health-Roadmap

Pseudonymisierte Versorgungsdaten für F&E von Pharmaunternehmen

Einheitliche Vorgaben (Datenschutz, Musterverträge) bei länderübergreifenden

klinischen Studien

Nutzung von Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Digitalisierung

CSU separat: elektronische

Patientenakte (ePA) soll Opt-Out-Modell werden

 

Digitalisierung und entsprechende

Fortbildungen für

Gesundheitspersonal

Schutz der Patientendaten erste Priorität

Digitalisierung des Gesundheitssektors

„Bepreisung“ von Bürokratie- und Berichtspflichten

und Zahlung durch denjenigen, der anfordert

Weiterentwicklung der ePA

Gesundheitsdaten in anonymisierter Form für Forschung

Keine Kassenmittel für Investitionen in IT-Start-ups/

IT-Unternehmen

Evidenzbasierte Bewertungsverfahren für E-Health-

Produkte

Keine zentrale Speicherung und Weitergabe von Gesundheitsdaten

ohne Zustimmung des Versicherten

Ausbau von Online-

Sprechstunden

Pflegeversicherung und Pflege
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Verlängerung des Pflegevorsorgefonds bis 2050

Prüfung von Anreizen für

betriebliche Pflegezusatzversicherungen durch staatliche Förderung

Dynamisierung und Kopplung

der Pflegegeldleistungen an die Lohnentwicklung

Zusammenfassung Kurzzeit-

und Verhinderungspflege

sowie Betreuungsleistungen

zu einem Budget

Bessere Arbeitsbedingungen

in der Pflege

Bundesweit harmonisierte

Pflegeassistenzausbildung

Generelle Freiheit von

Schulgeld für Pflege- und Gesundheitsberufsausbildungen

Beteiligung der Pflege in der

Selbstverwaltung durch Gründung

Bundespflegekammer

Pflege-Vollversicherung

Eigenanteile für kleinere und mittlere Einkommen deckeln

Bei Kostensteigerung moderate

Beitragssteigerung und dynamischer Anstieg des

Steuerzuschusses in die SPV

Gute Löhne und Arbeitsbedingungen in der Pflege Ziel des allgemeinverbindlichen

Branchentarifvertrags

Ausgleich von Pflegezeiten in der Rentenberechnung

Mehr Handlungsspielraum für Länder und Kommunen bei der Vergabe von Trägerschaften der Pflegeheime

Bessere Arbeitsbedingungen

in der Pflege

Reform der Pflegeausbildung

(modularer Aufbau;

Pflege-Assistenzausbildung für alle Schulabgänger öffnen, danach Pflegefachkraft-Ausbildung

möglich)

Online-Register und Hotline für Kurzzeitpflegeplätze

Flexibles Pflegebudget, um

Leistungen hinzubuchen zu

können

Drei-Säulen-Modell (Umlagefinanzierung,

private Vorsorge,

betriebliche Vorsorge)

Pflege-Bürgerversicherung

Keine Vollversicherung

Doppelte Pflegegarantie

(Eigenanteile senken, dauerhafte

Deckelung)

3 Monate Pflegefreistellung

+ Lohnersatzleistung für teilzeitpflegende

Angehörige

Aufbau Bundespflegekammer

35-Stunden-Woche in der Pflege, verbindliche Personalbemessung

Tarifpflicht von Pflegeeinrichtungen,

die mit der SPV

abrechnen wollen

Pflege-Vollversicherung,

Abschaffung Eigenanteile

Bis dahin Deckelung und Senkung Eigenanteile

Abschaffung Risikozuschlag

Pflegebedarfsplanung analog zur Krankenhausplanung

Private u. gesetzliche Pflegeversicherung zusammenlegen

Keine Pflegekammern

Pflegebedürftige/Angehörige: Beteiligung an allen Pflegegremien

100.000 neue Altenpflegekräfte

Pflegepersonalfonds statt Pflegevorsorgefonds

Pflege: Allgemeinverbindlicher Flächentarifvertrag

Tages- u. Kurzzeitpflege zusammenführen

Pflegepersonen: 6-wöchige Freistellung, Lohnfortzahlung

ÖGD, Cannabis und Sonstiges
CDU/CSU SPD FDP

BÜNDNIS 90/

GRÜNE

DIE LINKE

Keine Cannabis-Freigabe; stattdessen Aufklärung, auch bei legalen Suchtmitteln

Weiterführung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)

Ausbau des RKI zu einem nationalen Public Health-Institut

Personelle und finanzielle Aufstockung von PEI und BfArM

Modellprojekte zur Cannabis-Freigabe

Gleichstellung von Männern, Frauen und Kindern in der klinischen Forschung

Legalisierter Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften, Besteuerung analog zur Tabaksteuer

Legalisierung von Sterbehilfe

Reform des RKI, um es von politischen Einflüssen unabhängiger zu machen

Weiterentwicklung des

Infektionsschutzgesetzes

(IfSG) (Stufeneindämmung,

unabhängiger Pandemierat)

Schaffung Bundesinstitut für Gesundheit (bisherige

Strukturen bündeln, Vorgaben für Versorgung und Qualität)

1 Prozent aller Gesundheitsausgaben in ÖGD

Sonderfonds Klima/Gesundheit für Hitzeaktionspläne

Bund soll Vollfinanzierung

des ÖGD übernehmen

Angemessene und dauerhafte Finanzierung

der Selbsthilfe

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