Um die Corona-Schutzimpfung ranken sich zahlreiche Impfmythen, Falschinformationen und Irrtümer. Auf der Informationsplattform „Zusammen gegen Corona“ entkräften und widerlegen anerkannte Expertinnen und Experten weit verbreitete Impfmythen. ersatzkasse magazin. greift zehn wichtige Fragen und Antworten zu Impfmythen auf.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).
- Wie hoch ist die Gefahr der Integration von mRNA-Impfstoffen ins Genom?
Es besteht kein erkennbares Risiko einer Integration von mRNA in das humane Genom. Beim Menschen befindet sich das Genom in Form von DNA im Zellkern. Eine Integration von RNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur nicht möglich. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass die von den Körperzellen nach der Impfung aufgenommene mRNA in DNA umgeschrieben wird. (Stand: 10. Februar 2022)
- Führt die Impfung zur Unfruchtbarkeit bei Frauen?
Vor der Zulassung der Impfstoffe werden diese umfangreich geprüft. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Frauen wegen der Impfung unfruchtbar werden könnten.
In sozialen Medien kursierte, dass eine Corona-Schutzimpfung unfruchtbar machen könne, weil sich Spikeproteine des Coronavirus und das Protein Syncytin- 1, das für die Bildung der Plazenta verantwortlich ist, ähneln. Daraus wurde geschlussfolgert: Bildet der Körper der Geimpften nach der Impfung Antikörper gegen das Spikeprotein des Coronavirus, richten sich diese auch gegen das Syncytin-1-Protein und beeinträchtigen somit die Bildung einer Plazenta. Da die Ähnlichkeit zwischen den beiden Proteinen aber so minimal ist, kann eine Kreuzreaktion des Covid-19-Impfstoffs ausgeschlossen werden. Selbst wenn sich Corona-Antikörper tat- sächlich gegen das Syncytin-1-Protein richten könnten, hätte dies bei einer Covid-19-Erkrankung durch die Antikörperbildung zu erhöhten Zahlen an Fehlgeburten oder Komplikationen führen müssen – dies ist aber nicht der Fall.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona-Schutzimpfung generell für Schwangere und Stillende. Nach einer systemischen Aufarbeitung umfangreicher Daten zum Risiko von schweren Covid-19-Verläufen in der Schwangerschaft und der Effektivität und Sicherheit der Impfung bei Schwangeren und Stillenden bewertete die STIKO die Covid-19-Impfung für Schwangere und Stillende als sicher und wirksam. Auch Frauen mit potenziellem Kinderwunsch empfiehlt die STIKO die Corona-Schutzimpfung ausdrücklich, damit bereits vor Eintritt der Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor einer Erkrankung besteht. (Stand: 2. Dezember 2021)
- Stimmt es, dass die Corona-Schutzimpfung für Menschen mit einer Rheumaerkrankung potenziell gefährlich sein kann?
Nein, das stimmt nicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) schreibt in ihrer Empfehlung vom 6. April 2021: „Abgesehen von bekannten Allergien gegen Impfstoffkomponenten gibt es keine Kontraindikationen für die Covid-19-Impfung. Das gilt auch für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und für Patienten unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie.“
Weiter heißt es: „Alle Impfstoffe gegen SARS-CoV-2, die derzeit zugelassen sind, sind keine Lebendimpfstoffe. Diese ‚Nicht-Lebendimpfstoffe‘ sind bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und bei Patienten unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie uneingeschränkt einsetzbar.
Basierend auf den Daten der in Deutschland verfügbaren SARS-CoV- 2-Impfstoffe gibt es derzeit keine krankheitsbedingte Präferenz für einen SARS-CoV-2-Impfstoff gegenüber einem anderen. Daher sollten Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen jeden verfügbaren Impfstoff erhalten.“
Außerdem konnte in einer kleinen deutschen Studie bei fast allen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine positive Immunantwort (gemessen an der Antikörperbildung) und eine gute Verträglichkeit von SARS-CoV-2-Impfstoffen gezeigt werden. (Stand: 25. Januar 2022)
- Stimmt es, dass die Impfung nichts nützt, wenn der Antikörperspiegel sowieso fällt?
Auch wenn die erzeugten Antikörperspiegel nach der Impfung nach einigen Monaten abfallen, kann eine schützende Immunantwort durch eine Impfung erreicht werden. Denn mit einer Impfung werden neben den Antikörpern auch Immunzellen trainiert, die Corona-infizierte Zellen erkennen und zerstören können.
Auch Auffrischungsimpfungen gewährleisten, dass der Impfschutz bestmöglich aufrechterhalten wird. (Stand: 21. Dezember 2021)
- Stimmt es, dass Impfungen nur an gesunden Personen getestet wurden?
Das ist nicht korrekt. In die Phase 3 dieser klinischen Prüfung wurden auch ältere Menschen sowie Risikopatientinnen und -patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder Übergewicht aufgenommen. Voraussetzung war ein stabiler Gesundheitszustand. Ausgeschlossen wurden zum Beispiel nur Menschen mit einer Immundefizienz und Blutungsstörungen. (Stand: 10. Januar 2022)
- Stimmt es, dass Probandinnen und/oder Probanden in den Studien gestorben sind?
Bei klinischen Prüfungen mit großer Patientinnen- und Patientenzahl und einem Einschluss von Menschen mit hohem Alter und längerer Studiendauer ist es möglich, dass im Verlauf der Studie Patientinnen oder Patienten versterben können. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff besteht.
Jede aufgetretene Nebenwirkung wird erfasst und jeder Todesfall wird auf einen möglichen Zusammenhang mit der Impfung von einem unabhängigen Kontrollgremium genau untersucht. Das Paul-Ehrlich-Institut aktualisiert dazu kontinuierlich die Sicherheitsberichte zu den Covid-19-Impfstoffen (Stand: 10. Februar 2022).
» Mehr zu Risiken und Nebenwirkungen der Corona-Schutzimpfung
- Stimmt es, dass Probandinnen und/oder Probanden in den Studien Gesichtslähmung bekommen haben?
Bei der Erprobung von Comirnaty® von BioNTech/Pfizer haben Probandinnen und Probanden vereinzelt von Lähmungserscheinungen berichtet. Die Gesichtslähmungen (Fazialisparesen) traten sowohl in der Gruppe der Geimpften als auch in der Placebo-Gruppe auf und sind somit nicht ursächlich auf die Impfung zurückzuführen. Nach millionenfacher Anwendung des Impfstoffs sind keine Signale in den nationalen Monitoringsystemen zur Impfstoff-Sicherheit bezüglich Gesichtslähmungen nach einer Corona-Schutzimpfung aufgetreten. (Stand: 18. Januar 2022)
- Kann die Corona-Schutzimpfung Krankheiten wie Krebs verursachen?
Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. In den durchgeführten Studien zur Untersuchung des Impfstoffs wurde ein solcher Zusammenhang nicht festgestellt. Ein Impfstoff wird nur dann zugelassen, wenn er an ausreichend vielen Personen getestet wurde und bestätigt wurde, dass die Wirkung gegenüber den aufgetretenen Nebenwirkungen deutlich überwiegt. Auch nach der Zulassung wird das positive Nutzen-Risiko-Profil im Rahmen klinischer Prüfungen und weiterer Studien kontinuierlich überprüft. (Stand: 30. Dezember 2021)
» Mehr zur Zulassung der Covid-19-Impfstoffe
- Stimmt es, dass Menschen kurz nach der Impfung gestorben sind?
Ja, aber dies bedeutet nicht, dass diese Todesfälle kausal mit der Impfung zusammenhängen. Werden viele sehr alte Menschen oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen und damit einem erhöhten Sterberisiko geimpft, ist eine gewisse Anzahl von zufälligen Todesfällen, die kurz nach der Impfung auftreten, leider unvermeidlich. (Stand: 10. Februar 2022)
» Der gesamte Bericht zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach der Impfung zum Schutz vor Covid-19 des Paul-Ehrlich-Instituts findet sich hier. Er wird wöchentlich aktualisiert und veröffentlicht.
- Stimmt es, dass in den Impfstoffen Mikrochips enthalten sind?
Solche Annahmen sind Verschwörungsmythen, keine Tatsachen. Diese Behauptung ist nicht wahr. Die Forschung an Covid-19-Impfstoffen wird von unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchgeführt. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Schutzimpfstoffes gegen Covid-19. (Stand: 17. November 2021)
- Vollständiger Fragen- und Antwort-Katalog „Impfmythen“: zusammengegencorona.de
- Weiterführende Informationen auch auf rki.de und bzga.de