Editorial

Gateopener ins Gesundheitswesen

vdek-Pressesprecherin Michaela Gottfried

Die nächste Bundestagswahl im September 2025 wirft bereits ihre Schatten voraus. Für die Ampelregierung wird die Zeit nun immer knapper, ihre gesundheitspolitischen Projekte auf die Straße zu bringen, ganz voran die Krankenhausreform. Die Länder fordern hier jedoch immer neue Ausnahmeregelungen für das geplante Gesetz, sodass zu befürchten ist, dass die Versorgung nicht besser, dafür aber teurer wird.

Dass die Krankenhausreform mit einer Grunderneuerung der Notfallversorgung einschließlich des Rettungsdienstes einhergehen muss, zeigen die gegenwärtigen Probleme: verstopfte Notaufnahmen in den Krankenhäusern durch Bagatellfälle, unklare Zuständigkeiten zwischen den drei Säulen der Notfallversorgung, fehlende alternative Hilfsangebote, immens steigende Kosten, fehlendes Personal und vieles mehr.

Das geplante NotfallGesetz geht mit der Errichtung von Integrierten Notfallzentren (INZ) an Krankenhäusern, der Zusammenlegung der Nummern 116117 (Ärztlicher Bereitschaftsdienst) und 112 (Rettungsdienst) sowie der Möglichkeit von Kooperationen zwischen den Leitstellen in die richtige Richtung, wie Dr. Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, im Interview betont. Doch auch hier zeigt sich, dass vieles von dem Reformwillen der Länder abhängig sein wird. Der Notruf Niederösterreich – eine der größten Leitstellen weltweit – geht hier mit gutem Beispiel voran, als Gatekeeper oder besser Gateopener ins Gesundheitssystem.

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