Editorial

vdek-Pressesprecherin Michaela Gottfried

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie will nicht enden, vielmehr kommen nun neue Mutationen erschwerend bei der Pandemiebekämpfung hinzu. Und als wäre der zweite Lockdown nicht schwierig genug, auch mit dem Impfen geht es nicht wie erhofft voran. Kritik gibt es bei der Impfstoffbeschaffung und dem Impfmanagement. Wie erreicht man, dass gerade Risikogruppen sich impfen lassen, welcher Impfstoff kann bei welcher Risikogruppe eingesetzt werden, wie sieht es generell mit der Impfsicherheit aus? Mit all diesen Fragen muss sich die Politik ausgerechnet im Superwahljahr 2021 auseinandersetzen: sechs Landtagswahlen und die Bundestagswahl im September. Immerhin soll nach Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn jede(r) Bürger*in bis September 2021 noch ein Impfangebot bekommen, wohl gerade noch rechtzeitig bis zur Bundestagswahl. Denn das Pandemiemanagement wird sicherlich ein wahlentscheidendes Thema sein.

Aber es stehen noch weitere Gesundheitsthemen auf der Agenda: Da wäre vor allem die dringend notwendige Finanzreform in der Pflege mit der Begrenzung der Eigenanteile der Pflegebedürftigen sowie die Reform der Krankenhauslandschaft. Angesichts des demografischen Wandels und des erheblichen Fachkräftebedarfs kommt man an einem Konzentrations- und Spezialisierungsprozess der Krankenhäuser nicht vorbei. Dies wird durch die Corona-Pandemie noch einmal eindrucksvoll unterstrichen, wie Krankenhausbelegungszahlen des vdek zeigen. Spätestens ab Herbst 2021 wird sich die neue Bundesregierung auch erneut mit den Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung befassen müssen. Hier droht vermutlich erneut eine Erhöhung der Zusatzbeitragssätze, wenn die coronabedingten Mehrkosten nicht noch einmal durch Steuerzuschüsse kompensiert werden. Und wichtig es ist, die Digitalisierung des Gesundheitswesens konsequent weiterzuführen. Seit dem 1. Januar 2021 steht nun allen Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung. Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik, unterstreicht im Interview mit ersatzkasse magazin. den Nutzen für die Versicherten und ist überzeugt, dass die ePA zu einer noch besseren Gesundheitsversorgung beiträgt. Und er betont: „Welche medizinischen Informationen in die Akte hochgeladen werden und wer darauf zugreifen darf, entscheidet der Patient ganz alleine.“

Die Patientensicherheit zu verbessern, ist ebenfalls ein zentrales Anliegen der Ersatzkassen. Nachdem der vdek bereits 2018 das viel beachtete „Weißbuch Patientensicherheit“ des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) (finanziell) unterstützt hat, beteiligt er sich nun aktiv an der Aufklärungskampagne
„Deutschland erkennt Sepsis“. 75.000 Todesfälle allein in Deutschland durch Sepsis oder Blutvergiftung ist eine bedrückend hohe Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass 15.000 bis 20.000 Fälle vermeidbar wären. Die Betroffenen und Angehörigen müssen in der Lage sein, Symptome einer Sepsis zu erkennen und dann rasch den Notruf 112 zu wählen. Dies will die Kampagne mithilfe eines Films, einer Website und von Informationsmaterial erreichen. Jede(r) kann mitmachen, jede(r) sollte mitmachen, denn Sepsis kann jede(n) treffen, auch in Coronazeiten, meint

Ihre Michaela Gottfried

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