Editorial

Finanzstabilisierung erlaubt keinen Aufschub

Michaela Gottfried, Pressesprecherin beim vdek

Immer wieder haben die Krankenkassen vor der äußerst angespannten Finanzsituation in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gewarnt. Eine wesentliche Ursache für den Finanzdruck sind Aufgaben, die der Bund von den Krankenkassen finanzieren lässt – etwa die Versorgung von Bürgergeld-Empfangenden. Dagegen wird jetzt der GKV-Spitzenverband klagen. Wir als vdek und Ersatzkassen unterstützen diesen Schritt ausdrücklich. Die Politik muss endlich handeln, Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung der GKV-Finanzen dulden keinen Aufschub.

Gleichzeitig braucht es langfristig tiefgreifende Strukturreformen. Das betonen auch Simone Borchardt, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Dr. Christos Pantazis, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, im Interview. Sie wollen Strukturen effizienter machen, um die Qualität der Versorgung zu sichern und die beitragsfinanzierte Solidargemeinschaft zu entlasten.

Daneben dürfen andere Baustellen nicht vergessen werden: Studien zeigen, dass sich der Anteil von Menschen mit unzureichender Gesundheitskompetenz in den letzten zehn Jahren verschlechtert hat. Insbesondere im Zuge der digitalen Transformation gewinnt die Förderung der Gesundheitskompetenz zunehmend an Bedeutung – und das ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.

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